FRANKFURT (Dow Jones)--Die schweizerische Großbank Credit Suisse hat gegen aufsichtsrechtliche Pflichten zur Bekämpfung von Geldwäsche verstoßen. Wie die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma mitteilte, sind zwei Enforcementverfahren gegen die Credit Suisse AG abgeschlossen worden. Es seien Mängel bei der Einhaltung der Sorgfaltspflichten im Bereich der Geldwäschebekämpfung festgestellt worden. Dieses Fehlverhalten stehe im Zusammenhang mit Korruptionsfällen rund um den Fussballverband FIFA, den brasilianischen Ölkonzern Petrobras sowie den venezolanischen Ölkonzern PDVSA.
Das zweite Verfahren betrifft laut Finma eine für die Bank bedeutende Geschäftsbeziehung mit einer politisch exponierten Person. Hier hat die Behörde insbesondere Mängel im Kontrollsystem und im Risikomanagement festgestellt. Die Behörde wies die Bank an, die Prozesse zur Bekämpfung der Geldwäsche zu verstärken. Ein unabhängiger Dritter soll die Umsetzung überwachen. Eine Geldstrafe wurde nicht verhängt.
Die Credit Suisse erklärte in einer Pressemitteilung, die Ergebnisse seien im Rahmen der laufenden Überprüfung von Legacy-Fällen im Schweizer Bankensektor ermittelt worden. Was die Credit Suisse betreffe, stammten die untersuchten Fälle aus dem Zeitraum zwischen 2006 und 2014. Im Rahmen der 2015 eingeleiteten Restrukturierung habe man eine Reihe von Schritten unternommen, um die Compliance laufend zu verbessern und zu stärken, erklärte das Institut weiter. Bei der Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen will die Credit Suisse weiterhin "eng mit der Finma zusammenarbeiten".
(Miarbeit: Pietro Lombardi)
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September 17, 2018 04:19 ET (08:19 GMT)
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