ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Freitag einmal mehr vom übrigen Börsengeschehen in Europa abgesetzt. Denn wie schon am Vortag zu beobachten gewesen war, zeigte sich die eidgenössische Börse deutlich fester als ihre Pendants jenseits der Grenzen. Allerdings profitierte der hiesige Markt von der europaweiten Verunsicherung, denn die Suche nach vermeintlicher Sicherheit trieb Anleger in die defensiven Schwergewichte Roche, Nestle und Novartis, die das Tableau anführten. Konjunktursensiblere Titel wurden eher gemieden.
Zur Verunsicherung trug vor allem der sich zuspitzende Konflikt zwischen der EU und Italien in der Fiskalpolitik bei. Bereits im späten Vortageshandel hatten die italienischen Renditen deswegen massiv angezogen und diese Tendenz setzte sich zu Wochenschluss zunächst fort. Die Zehnjahresrendite stieg zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Februar 2014 - ein klares Zeichen von Misstrauen unter Anlegern. Zudem zeigten die chinesischen BIP-Daten eine Verlangsamung des Wachstums.
Der SMI gewann 1,1 Prozent auf 8.872 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und sieben -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 67,44 (zuvor: 55,57) Millionen Aktien.
Novartis, Roche und Nestle legten zwischen 1,4 und 3,1 Prozent zu. Der Nahrungsmittelkonzern sowie die beiden Pharmariesen hatten in den vergangenen Tagen mit ihren Geschäftsausweisen zu überzeugen gewusst. Novartis meldete zudem im späten Geschäft noch positive Studienergebnisse. Die CFRA-Analysten bekräftigten ihre Kaufempfehlung und erhöhten ihr Kursziel. Insgesamt zeigten sich die Experten angetan von den Geschäftszahlen, die Bewertung bei Novartis falle attraktiv aus. Auch bei Nestle rieten die Experten weiterhin zum Kauf - bei einem allerdings etwas niedrigeren Kursziel.
Wie schon am Vortag litten die Branchenwerte Swatch und Richemont unter den schwachen Uhrenexporten aus der Schweiz. Während Swatch weitere 1,8 Prozent abgaben, büßten Richemont 0,8 Prozent ein. Am breiten Markt verloren Vontobel 1,7 Prozent. Die Bank kaufte erstmals in den USA zu und übernahm das Vermögensverwaltungsgeschäft in Nordamerika von Lombard Odier. Einen Kaufpreis nannte das Institut aus Zürich nicht.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 19, 2018 11:42 ET (15:42 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.