Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post bekommt von der Bundesnetzagentur einen weitaus größeren Spielraum für die Erhöhung des Briefportos zugestanden als noch zu Jahresbeginn in Aussicht gestellt.
Wie auf der Website der Post-Regulierungsbehörde ersichtlich ist, hat die Post nach dem aktuellen, vorläufigen Beschluss einen Preiserhöhungsspielraum von 10,63 Prozent für alle Briefsendungen bis 1.000 Gramm, die einem Preislimit unterliegen. Dies ist deutlich mehr als die 4,8 Prozent, die die Netzagentur der Post in dem ursprünglichen Vorschlag eingeräumt hatte.
Die Netzagentur begründete den höheren Spielraum damit, dass sie zum einen die Methode zur Ermittlung des Gewinns der Deutschen Post angepasst hat. Zum anderen berücksichtige sie höhere Kosten, die die Maßnahmen zur Umstrukturierung und Effizienzsteigerung im Bereich Post & Paket Deutschland verursachen. Dies geschehe unter anderem durch die Einstellung von 5.000 zusätzlichen Mitarbeitern in der Zustellung. Die Bundesnetzagentur werde kontrollieren, dass die angekündigten Neueinstellungen auch tatsächlich erfolgen.
Der Vorschlag von Januar hatte die Erwartungen des Bonner Logistikunternehmens klar enttäuscht. Er lag auch unter dem vorherigen Spielraum von 7,5 Prozent, der auf drei Jahre verteilt war.
Die Post, an der die Bundesregierung über die Kreditanstalt für Wiederaufbau immer noch 20,7 Prozent hält, hatte deswegen im Januar die Ziele für den Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland gefährdet gesehen und weitere Sparmaßnahmen für erforderlich gehalten.
Den endgültigen Beschluss der Bundesnetzagentur erwartet die Post Ende Mai. Erst dann könne die Post auch die konkreten Briefpreise beantragen, die ab 1. Juli 2019 gelten und dann bis 31. Dezember 2021 festgelegt sind.
Ein Sprecher der Deutschen Post wollte die vorläufige Entscheidung der Bundesnetzagentur darüber hinaus nicht kommentieren.
Die Aktie der Deutschen Post legte nach der Ankündigung um 1,6 Prozent zu.
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April 18, 2019 06:07 ET (10:07 GMT)
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