Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - VW Chef Herbert Diess hat vor den unmittelbaren Folgen möglicher US-Importzölle auf den VW-Konzern gewarnt. "Das wäre schwer zu verdauen. Es könnte uns 2 bis 3 Milliarden Euro kosten - im schlimmsten Fall, bei 25 Prozent Zoll", sagte Diess. "Das hätte auch Folgen für die Beschäftigung - eine echte Bedrohung, die wir versuchen, mit allen Kräften zu vermeiden." Diess betonte, er habe dennoch seine Zuversicht nicht verloren. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
LINDE - Gegen alle Widerstände hat Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle die Fusion des Münchener Industriegasekonzerns mit seinem US-Konkurrenten Praxair durchgeboxt. Die Größe hätte bei dem Deal zwar nicht im Vordergrund gestanden, sagte Reitzle. Eine hohe Bewertung schütze aber vor Hedgefonds-Attacken und ermögliche weitere Übernahmen. "In China zum Beispiel können wir uns jeden Milliardendeal leisten", prophezeite er. Der neue Linde-Chef Steve Angel wehrt sich gegen den Vorwurf, er sei nur ein Kostenkiller. "Wir fokussieren uns vor allem auf Wachstum", sagt er. "Wir wollen das führende Unternehmen in unserer Industrie sein, und zwar in jeder Hinsicht: beim Umsatz, bei der Profitabilität, bei der Nachhaltigkeit, der Compliance." Auch die versprochenen Synergien von 1,1 Milliarden Euro werde man erreichen. Angel wie Reitzle kündigten an, den neuen Giganten mindestens drei Jahre gemeinsam steuern zu wollen. (Handelsblatt S. 4/FAZ S. 18)
VOLKSWAGEN - Investoren fordern, dass VW nicht länger wartet und seine Lkw-Tochter Traton zeitnah aufs Parkett rollt. Dies könnte auch anderen Kandidaten den Start erleichtern. Traton soll an den Börsen in Frankfurt und Stockholm notiert werden, berichten Finanzkreise. Als Börsenwert werde ein Volumen von rund 25 Milliarden Euro angestrebt. Bis zu 25 Prozent wolle VW an neue Investoren verkaufen, was einem Wert von mehr als 6 Milliarden Euro entspräche. Die Resonanz auf den geplanten Börsengang von Traton sei groß, ist aus Finanzkreisen zu hören. Organisiert wird das IPO von den Investmentbanken Citi, Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan. (Handelsblatt S. 28)
PORSCHE - Was die Finanzbeamten im Zuge einer Betriebs- und Lohnsteueraußenprüfung beim Sportwagenhersteller Porsche gefunden hatten, veranlasste sie, noch einmal genauer hinzuschauen. Im Juni 2018 fand eine Razzia statt, was von Porsche bestätigt wird. Bis zurück ins Jahr 2009 werden die Bücher geprüft. Die Finanzbeamten werden an vielen Stellen fündig. Ausgerechnet der frühere Porsche-Chef Matthias Müller hat eine Reihe von Verfehlungen quittiert bekommen. (FAZ S. 22)
BERENBERG BANK - Ungebetener Besuch bei einem hochrangigen Manager der traditionsreichen Hamburger Berenberg Bank: Kriminalbeamte und Experten der Finanzaufsicht Bafin haben die Villa von Hendrik Riehmer, einem der zwei persönlich haftenden Gesellschafter des Bankhauses, durchsucht. Die Razzia stehe im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel gemäß Paragraf 38 des Wertpapierhandelsgesetzes, teilte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft mit. Auch in der Zentrale der Berenberg Bank am Jungfernstieg habe es deshalb Durchsuchungen gegeben, hieß es weiter. Es werde zudem gegen einen Hamburger Immobilienunternehmer ermittelt. (Handelsblatt S. 31/FAZ S. 19)
TUI - Eine Million neue Kunden werde Tui bis 2022 gewinnen, versprach Vorstandschef Fritz Joussen vor zwei Jahren auf der Hauptversammlung des Reisekonzerns - und zwar durch die Eroberung von Schwellenmärkten wie Brasilien und Südostasien. Mindestens 1 Milliarde Euro jährlich an zusätzlichem Umsatz sehe er damit in die Konzernkasse fließen. Auf durchschlagende Aktionen aber warteten Anleger seither vergeblich, was dazu beitrug, dass sich der Aktienwert seit vergangenem Mai halbierte. Abgerückt von seinem Plan ist Joussen indessen offenbar nicht. Wie es heißt, verbündet sich Tui in einem noch geheimen Abkommen mit dem chinesischen Expedia-Rivalen Ctrip - und zwar beim Kundenfang in China. (Handelsblatt S. 19)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 04, 2019 00:17 ET (05:17 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.