ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt trat am Donnerstag auf der Stelle. Im Anschluss an eine festere Eröffnung gab der SMI kontinuierlich nach, womit die taubenhaften Aussagen der US-Notenbank nur kurz stützten. "Einerseits hat die Fed eine Pause bei den Zinserhöhungen signalisiert, andererseits sind damit aber auch die Konjunktursorgen gewachsen", sagte ein Marktteilnehmer. Zudem schwindet die Hoffnung auf eine schnelle Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump sprach zwar von den guten Absichten beider Seiten, machte allerdings auch klar, dass es eine endgültige Einigung erst nach einem Treffen zwischen ihm und Chinas Präsident Xi geben könne.
Auch die jüngsten Wirtschaftsdaten waren nicht dazu angetan, die Stimmung zu verbessern. Die Eurozone ist im vierten Quartal kaum gewachsen, Italien ist sogar in eine technische Rezession abgerutscht. Ökonomen verstehen darunter zwei Quartale in Folge mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung.
Der SMI gewann 4 Punkte auf 8.969 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bei 9.013 Punkten gelegen hatte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursverlierer und 6 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 67,48 (zuvor: 36,78) Millionen Aktien.
Tagesgewinner waren die Titel von Roche, die um 2,5 Prozent vorrückten. Der Umsatz lag im Jahr 2018 leicht, der Gewinn etwas deutlicher über den Erwartungen. Den Aktionären wollen die Schweizer nun eine höhere Dividende von 8,70 nach zuvor 8,30 Franken je Aktie zahlen. Das Unternehmen werde - vor allem bei der Margenexpansion - unterschätzt und die Forschung und Entwicklung sei deutlich unterbewertet, so die Analysten von Liberum.
Am anderen Ende des Kurszettels standen die Papiere von Swatch, für die es um 6,1 Prozent nach unten ging. Das Unternehmen hat 2018 unter dem Strich mehr verdient und den Umsatz gesteigert. Allerdings blieben die Ergebnisse wegen des schwachen Schlussquartals unterhalb der Erwartungen. Die Credit Suisse bewertet die Aussichten für Hersteller von langlebigen und vornehmlich per Großhandel vertriebenen Luxusgütern wie Swatch zunehmend skeptisch. Die Richemont-Aktie verlor im Fahrwasser von Swatch 1,0 Prozent.
Unter Druck zeigten sich auch die Bankenwerte, der Sektor in Europa verlor 2 Prozent. "Die Anleger reagierten verschnupft auf die Fed-Entscheidung", so ein Händler. Höhere Zinsmargen seien nach wie vor unwahrscheinlich. Die Aktien der Credit Suisse verloren 3,3 Prozent, Julius Bär fielen um 2,5 Prozent und UBS gaben um 1,9 Prozent nach.
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January 31, 2019 11:46 ET (16:46 GMT)
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