Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Morgan Stanley: EZB verschiebt Zinserhöhung auf Mitte 2020
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Normalisierung ihrer Geldpolitik nach Einschätzung von Morgan Stanley (MS) wegen der sich eintrübenden Wachstumsaussichten auf Mitte 2020 verschieben. Die Analysten Daniele Antonucci, Jan Kozak und Joao Almeida gehen davon aus, dass die EZB den Einlagensatz im Juni 2020 um 15 Basispunkte anheben und im Juni dieses Jahres ein langfristiges Refinanzierungsgeschäft mit etwas weniger großzügigen Konditionen als bei den fällig werdenden gezielten Langfristtendern (TLTRO) begeben wird. Neue Nettoanleihekäufe schließen die Analysten nicht aus.
Für Nahles ist Sozialstaatspaket kein Koalitionsbrecher
SPD-Chefin Andrea Nahles sieht in dem umfassenden Sozialstaatspaket keinen Spaltpilz für das Regierungsbündnis mit CDU und CSU. "Ich wüsste nicht, was die Beschlüsse dieses Wochenendes mit der Frage in der Koalition zu tun hätten", sagte Nahles zum Abschluss der Vorstandsklausur ihrer Partei. Das sei ein "Null-Thema" gewesen.
Union will schärfere Migrationspolitik
Als Konsequenz aus der Flüchtlingskrise haben sich Unionspolitiker für eine schärfere Migrationspolitik ausgesprochen, um in Zukunft Migrationsströme besser steuern zu können. "Wir alle haben sehr deutlich gespürt, das was im September 2015 passiert ist, war eine absolute Ausnahmesituation", sagte CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer im Konrad-Adenauer-Haus. "Wir müssen alles daran setzen, dass sich so etwas wie 2015 nicht mehr wiederholt. Wir müssen deutlich machen: Wir haben unsere Lektionen gelernt."
Großbritannien und Schweiz unterzeichnen Handelsabkommen für Zeit nach Brexit
Großbritannien und die Schweiz haben sich auf ein bilaterales Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit geeinigt. Der britische Minister für internationalen Handel, Liam Fox, und der Wirtschaftsminister der Schweiz, Guy Parmelin, unterzeichneten das Abkommen in Bern. Es erlaube, die "gesunden Wirtschafts- und Handelsbeziehungen" beider Länder fortzuführen, wenn Großbritannien nicht mehr Teil der EU sei, erklärte die Schweizer Regierung.
Wirtschaft fordert Ausweitung von Bexit-Regelungen auf Neugeschäft
Die deutsche Wirtschaft hat für den Fall eines harten Brexit noch weitergehende Regelungen verlangt, als sie die Regierung derzeit plant. So müssten in dem Brexit-Steuerbegleitgesetz vorgesehene Übergangsbestimmungen "auch das Neugeschäft abdecken", forderte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Deutschen Aktieninstitut für eine Anhörung zu den Gesetzesplänen der Regierung im Bundestags-Finanzausschuss.
EU-Brexit-Chefunterhändler fordert Bewegung auf britischer Seite
Der Brexit-Chefunterhändler der EU, Michel Barnier, hat von Großbritannien "Klarheit" über den Kurs beim Austritt aus der Europäische Union gefordert. "Es muss sich auf der britischen Seite etwas bewegen", sagte Barnier am Montag in Luxemburg. Bei seinem Treffen mit dem britischen Brexit-Minister Stephen Barclay am Abend will er demnach ausloten, ob "Änderungen" an einer den Austrittsvertrag begleitenden politischen Erklärung zu den künftigen Beziehungen Teil einer Lösung sein könnten.
EZB: APP-Anleihebestand steigt in Vorwoche um 2,257 Mrd Euro
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen des Ankaufprogramms APP halten, hat sich in der Woche zum 8. Februar erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm der Bestand um 2,257 Milliarden Euro auf 2.569,455 (Vorwoche: 2.567,198) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 3,255 Milliarden Euro reduziert.
Breite Unterstützung der Eurogruppe für Lane als EZB-Chefökonom erwartet
Die Euro-Finanzminister werden sich bei der Sitzung der Eurogruppe nach der Erwartung ihres Vorsitzenden Mario Centeno deutlich hinter die Kandidatur des irischen Zentralbankgouverneurs Philip Lane als Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) stellen. "Ich erwarte eine sehr breite Unterstützung für Philips Nominierung, weil er ein hoch qualifizierter und erfahrener Ökonom ist", sagte Centeno bei seinem Eintreffen in Brüssel.
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February 11, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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