Im Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank muss das dänische Geldhaus seine Geschäftstätigkeit in Estland einstellen. Das hat die estnische Finanzaufsicht am Dienstag in Tallinn mitgeteilt. Binnen acht Monaten müsse Danske alle Darlehensverträge ihrer Niederlassung an andere unverbundene Banken oder juristische Personen übertragen, die in Estland zugelassen und tätig sind. Dabei müsse sie die Interessen der Kunden berücksichtigen.
Die Bank selbst erklärte, sie akzeptiere die Forderung der estnischen Aufsicht. Danske habe unabhängig davon zudem entschieden, seine verbleibenden Geschäfte in den weiteren baltischen Staaten Lettland und Litauen sowie in Russland abzuwickeln. Dies gehe mit der Firmenstrategie einher, sich auf den Kernmarkt in Skandinavien zu konzentrieren.
Die Danske Bank steht im Mittelpunkt eines der größten Geldwäsche-Skandale in Europa. Dabei geht es um mutmaßliche Verstöße gegen Vorschriften zur Vermeidung von Geldwäsche in der Niederlassung in Estland. Dort sollen rund 200 Milliarden Euro gewaschen worden sein.
Nach Angaben des Chefs der estnischen Finanzaufsicht, Kilvar
Kessler, habe es "über viele Jahre schwerwiegende und umfangreiche
Verstöße" der Danske Bank
Die Schließung der Filiale der Danske Bank wird nach Einschätzung der estnischen Zentralbank keine wesentlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Baltenstaats haben. Der Grund dafür sei, dass Danske bereits in den vergangenen Jahren keine Dienstleistungen mehr für estnische Privatpersonen und Unternehmen erbracht habe./awe/DP/mis
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AXC0208 2019-02-19/15:25