Bundeskanzlerin Angela Merkel schließt nicht aus, dass die Bemühungen um einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union scheitern. "Wir sollten bis zum letzten Moment alles daran setzen, einen geordneten Brexit hinzubekommen", sagte Merkel am Donnerstag zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel. "Aber wir müssen uns eben auch darauf einstellen, dass das nicht geschieht."
Die Staats- und Regierungschefs beraten in Brüssel am ersten Gipfeltag darüber, wie es mit dem eigentlich für den 29. März geplanten Brexit weitergehen soll. Die britische Premierministerin Theresa May hat um eine Verlängerung bis zum 30. Juni gebeten. Die übrigen 27 EU-Staaten müssten dies einstimmig billigen. Sie zeigen zwar grundsätzlich Bereitschaft, stellen aber Bedingungen.
Frankreich hat angedeutet, dass es einen ungeregelten Brexit ohne Vertrag unter bestimmten Umständen vorziehen würde. EU-Ratschef Donald Tusk hält eine "kurze Verschiebung" für möglich - unter der Voraussetzung, dass das britische Unterhaus den bereits zweimal abgelehnten EU-Austrittsvertrag doch noch billigt.
Merkel bezeichnete die Situation als "Ereignis von historischer Bedeutung". "Deswegen müssen wir auch behutsam vorgehen"", betonte sie./mfi/DP/men
AXC0238 2019-03-21/15:05