Zuletzt erreichten mich zahlreiche Anfragen dazu, ob man nicht genau jetzt in die Aktie des US-amerikanischen Biotechkonzerns Biogen einsteigen sollte. Der Grund hierfür ist auch sehr klar. Denn vor wenigen Tagen musste Biogen bekannt geben, dass die klinischen Studien bzgl. seines Alzheimer-Medikaments Aducanumab in Phase III (dies ist eigentlich die letzte Phase vor einem entsprechenden Zulassungsantrag bei der FDA) abgebrochen werden müssen. In der Folge fiel die Aktie von Biogen um ca. -30%, wodurch ein Börsenwert in Höhe von rund 18 Mrd. US-Dollar vernichtet wurde.
Dabei handelt es sich bei Biogen nicht um irgendein kleines, unbedeutendes Biotechunternehmen. Vielmehr zählt die 1978 gegründete Biogen, neben der 1980 gegründeten Amgen, zu den Pionieren dieser ja insgesamt noch sehr jungen Branche. Daher wirkt sich der Rückschlag bei einem solchen "Dickschiff" auch negativ auf die gesamte Branche aus! Allerdings kann man sich natürlich schon die Frage stellen, ob ein einziges Medikament, das sich ja zudem noch in der Entwicklung befand, einen Rückgang des Börsenwertes um ca. 18 Mrd. US-Dollar rechtfertigt?
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Alzheimer-Forschung extrem schwierigGenerell möchte ich jedoch einleitend erst einmal feststellen, dass die Entwicklung eines Medikaments gegen Alzheimer sehr, sehr schwierig ist. So arbeiten zahlreiche Forscher schon seit mehr als zwei Jahrzehnten daran, ohne das bis heute ein entsprechendes Medikament durch die zuständigen Behörden zugelassen worden wäre. Dies liegt daran, dass bis heute eigentlich noch nicht einmal klar ist, wie es überhaupt zu dieser Krankheit kommt. So vermutete man in der Vergangenheit, dass eine Art Plaque auf den Nervenbahnen eine wichtige Rolle spielen könnte.
Doch in klinischen Studien fand dann der Schweizer Pharmagigant Roche in Zusammenarbeit mit seinem deutschen Kooperationspartner MorphoSys heraus, dass eine vollständige Entfernung dieses Plaques von den Nervensträngen die Übermittlung von Signalen des Gehirns stört. So einfach ist es also nicht. Daher stellten Roche und MorphoSys ihr Projekt mit Namen Gantenerumab vorübergehend ein, haben es inzwischen jedoch wieder aufgenommen.
Klar ist, dass das Biotech- respektive Pharmaunternehmen, dem es als erstem gelingt ein solches ...
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