Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
TAGESTHEMA
Das britische Unterhaus wird über Alternativen zum Brexit-Plan von Premierministerin Theresa May abstimmen, nachdem es sich am Montag größeren Einfluss auf den Brexit-Prozess verschafft hatte. Die Abgeordneten wollen in für die Regierung nicht bindenden Probeabstimmungen ausloten, für welches Brexit-Szenario es im Unterhaus eine Mehrheit gibt. Mögliche Optionen sind ein Verbleib im EU-Binnenmarkt, ein Freihandelsabkommen mit der EU, ein Verbleib in der Zollunion, ein neues Brexit-Referendum oder gar eine Annullierung des geplanten EU-Austritts. Die nordirische Democratic Unionist Party (DUP) will das von May ausgehandelte Brexit-Abkommen weiter blockieren. Mays Minderheitsregierung wird von der DUP toleriert.
Eigentlich sollte das Vereinigte Königreich am 29. März, also am kommenden Freitag, aus der EU austreten. Angesichts des heftigen Streits in London um den Brexit-Kurs hatte der EU-Gipfel der britischen Regierung am Donnerstag aber einen Aufschub gewährt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Hamborner Reit AG, ausführliches Jahresergebnis
07:05 DE/Ströer SE & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis und
Dividendenvorschlag
07:25 DE/Indus Holding AG, ausführliches Jahresergebnis
07:25 DE/Procredit Holding AG & Co KGaA, Jahresergebnis
07:30 DE/Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), ausführliches
Jahresergebnis
07:30 DE/SGL Carbon SE, Jahresergebnis (10:00 BI-PK in Frankfurt)
07:30 DE/Medigene AG, ausführliches Jahresergebnis
07:50 DE/Aurelius Equity Opportunities SE & Co KGaA, ausführliches
Jahresergebnis
09:30 DE/Elringklinger AG, BI-PK
10:30 DE/Commerzbank AG, Geschäftsbericht 2018
12:00 ES/Siemens Gamesa Renewable Energy SA, HV
Im Laufe des Tages
- DE/Stemmer Imaging AG, ausführliches Ergebnis 1H
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
-DE/United Internet AG, Jahresergebnis
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Dr. Hönle AG 0,80 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 08:45 Verbrauchervertrauen März PROGNOSE: 95 zuvor: 95 - US 13:30 Handelsbilanz Januar (ursprünglich 7.3.2019) PROGNOSE: -57,00 Mrd USD zuvor: -59,77 Mrd USD 15:00 Leistungsbilanz 4Q PROGNOSE: -132,55 Mrd USD zuvor: -124,82 Mrd USD 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 SE/Auktion 0,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2029 im Volumen von 1 Mrd SEK Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2032 im Volumen von 500 Mio EUR 11:00 NO/Auktion 2,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2028 im Volumen von 3 Mrd NOK 11:30 DE/Auktion 0,25-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit Februar 2029 im Volumen von 3 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.826,30 0,12 Nikkei-225 21.378,73 -0,23 Schanghai-Composite 3.018,77 0,73 DAX 11.419,48 0,64 DAX-Future 11.456,50 0,63 XDAX 11.440,08 0,63 MDAX 24.829,84 0,86 TecDAX 2.721,42 3,58 EuroStoxx50 3.319,53 0,58 Stoxx50 3.097,98 0,87 Dow-Jones 25.657,73 0,55 S&P-500-Index 2.818,46 0,72 Nasdaq-Comp. 7.691,52 0,71 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 165,72 -11
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen dürften mit kleinen Gewinnen in den Handel starten. Schwache Konjunkturdaten aus China sprechen gegen stärkere Aufschläge. Die Daten dürften die Konjunkturskepsis befeuern, auch wenn sie verzerrt sein dürften wegen des chinesischen Neujahrsfests. Genau verfolgt werden die für Mittwoch angesetzten Probeabstimmungen im britischen Parlament. Sie sollen helfen, eine parteiübergreifende Alternative zu dem zwischen London und Brüssel vereinbarten Brexit-Abkommen zu finden, das bereits zweimal abgelehnt wurde.
Rückblick: Freundlich - Einerseits bremsten die kursierenden Konjunktursorgen konjunkturabhängige Aktien. Andererseits war zu hören, dass es wegen der extrem niedrigen Renditen am Anleihenmarkt kaum Anlagealternativen zu Aktien gebe. "Zinsreagible und dividendenstarke Aktien bleiben europaweit überwiegend gesucht", sagte ein Händler. Nach starken Verlusten in den vergangenen Monaten gewannen Debenhams 42 Prozent. Der Sportartikeleinzelhändler und Großaktionär Sports Direct erwägt ein Gebot für die finanziell angeschlagene Kaufhauskette. Das trieb den Kurs. Sports Direct stiegen um 1,9 Prozent. Ein Großauftrag aus China stützte die Airbus-Aktie, die um knapp 2 Prozent zulegte.
DAX/MDAX/TECDAX
Freundlich - Wirecard schossen um 26,3 Prozent nach oben. Wie das in den vergangenen Wochen mit Vorwürfen unsauberer Geschäftspraktiken in Asien unter Beschuss geratene Unternehmen mitteilte, ergab eine externe Untersuchung keine wesentlichen Auswirkungen von Verfehlungen auf den Geschäftsabschluss. Bayer fielen um weitere 0,9 Prozent. Belastungsthema hier ist weiter das Verfahren um Glyphosat. Nordex zogen um knapp 5 Prozent nach oben, gestützt von einem zuversichtlichen Ausblick. Deutsche Wohnen stellte für das laufende Jahr stellte weiteres Wachstum in Aussicht und erhöhte die Dividende. Die Aktie zog um 1,1 Prozent an. Eine Halbierung des Kursziels durch Berenberg ließ Zooplus um knapp 8 Prozent abstürzen. Jost Werke gewannen nach einem positiv aufgenommenen Ausblick 3,4 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Eckert & Ziegler stiegen mit einer erhöhten Dividende um 1 Prozent. Ebenfalls um 1 Prozent legten laut Lang & Schwarz Steinhoff mit der Mitteilung eines Anteilverkaufs zu. Stabilus gewannen 0,5 Prozent; hier war am Abend über den neuen CEO informiert worden.
USA / WALL STREET
Freundlich - Die Gewinne am Aktienmarkt waren Teilnehmern zufolge vor allem auf eine Erholungsgbewegung nach der schwachen Vorwoche zurückzuführen. Nach einem schwungvollen Start wurde die Kauflust von neuerlich schwachen Daten gebremst, unter anderem enttäuschte das Verbrauchervertrauen in den USA. Der Technologiesektor spiegelte die zunehmende Vorsicht. Nach kräftigen Gewinnen im frühen Geschäft drehte er 0,3 Prozent ins Minus. Die Apple-Aktie baute die Vortagesverluste um weitere 1 Prozent aus. Der Technologiegigant hat nach Auffassung einer US-Handelsrichterin gegen ein Patent von Qualcomm verstoßen. Qualcomm stiegen um 2,4 Prozent. Bed Bath & Beyond sprangen um 22 Prozent nach oben. Auslöser war ein Bericht des Wall Street Journals, wonach drei aktivistische Investoren die Kontrolle über das Unternehmen erlangen wollen.
Sorge bereitete nach wie vor die inverse Zinsstrukturkurve, was als Warnzeichen für eine Rezession gilt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholte sich gleichwohl um 2,1 Basispunkte auf 2,42 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,1260 -0,1% 1,1275 1,1287 EUR/JPY 124,52 -0,1% 124,63 124,72 EUR/CHF 1,1212 +0,1% 1,1205 1,1217 EUR/GBR 0,8538 +0,0% 0,8537 0,8542 USD/JPY 110,60 +0,1% 110,52 110,50 GBP/USD 1,3188 -0,2% 1,3208 1,3215 Bitcoin BTC/USD 3.982,25 1,80 3.911,75 3.912,45
Der Dollar rückte deutlich vor. Händler berichteten, dass die zuletzt stark gestiegene Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im laufenden Jahr ungeachtet schwacher Konjunkturdaten wieder etwas gesunken sei. Der Zinsterminmarkt preise eine Zinssenkung nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 62 Prozent ein, am Vortag waren es noch 72 Prozent. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent, der Euro fiel auf 1,1265 Dollar nach Wechselkursen um 1,1320 am Vorabend. Das Pfund bewegte sich unter dem Strich seitwärts vor dem Hintergrund der weiter unklaren Lage um den Brexit. Hier könnten für Mittwoch angesetzte neue Abstimmungen im britischen Unterhaus wieder für Impulse sorgen, hieß es.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,01 59,94 +0,1% 0,07 +29,0% Brent/ICE 68,14 67,97 +0,3% 0,17 +24,6%
Die Ölpreise nahmen ihre jüngste Phase steigender Preise wieder auf. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 1,9 Prozent auf 59,94 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,3 Prozent auf 68,07 Dollar. Der Markt konzentriere sich wieder auf die Angebotsverknappung durch die Förderkürzungen des Erdölkartells Opec und die Sanktionen gegen Iran und Venezuela, hieß es. Die Öllagerdaten des US-Branchenverbands API bewegten die Preise im Späthandel kaum. Demnach sanken die Ölvorräte um 2,1 Millionen Barrel.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.316,67 1.316,55 +0,0% +0,12 +2,7% Silber (Spot) 15,43 15,44 -0,1% -0,01 -0,4% Platin (Spot) 861,29 859,00 +0,3% +2,29 +8,1% Kupfer-Future 2,86 2,85 +0,4% +0,01 +8,6%
Die am Rentenmarkt zu beobachtende Entspannung spiegelte sich auch am Goldmarkt wider, die Feinunze verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1.316 Dollar. Steigende Renditen setzen dem zinslosen Edelmetall zu.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
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March 27, 2019 02:33 ET (06:33 GMT)
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