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Stephan Rieke (Oddo BHF): Kontrollierte Eskalation

Kontrollierte Eskalation des Konflikts

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, dessen Ende bereits in Sicht zu sein schien, ist erneut aufgeflammt. Wie es scheint, hat die chinesische Seite eine Reihe von Aufweichungen in die Vertragsentwürfe eingearbeitet, die hinter die zuvor getroffenen Verabredungen zurückgegangen sind. Das veranlasste US-Präsident Trump offenbar, die Umsetzung der zuvor zurückgestellten Anhebung der Zollsätze auf chinesische Importgüter im Wert von rund 200 Mrd. US$ anzuordnen und damit den Druck auf die chinesische Seite deutlich zu erhöhen. Darüber hinaus lässt Trump ein Paket von Zöllen auf sonstige chinesische Importwaren im Umfang von etwa 325 Mrd. US$ vorbereiten.

Der chinesische Vizepremier ist zwar zu weiteren Verhandlungen nach Washington gereist, doch die Gespräche, die heute noch fortgesetzt werden, haben die US-Seite aber bisher nicht dazu erweichen können, die Umsetzung erneut auszusetzen. Formal sind die Zölle heute Morgen in Kraft getreten. De facto bleibt aber noch eine Gnadenfrist, bis die Zölle wirklich zu "beißen" beginnen: Sie treffen nur Waren, die die chinesischen Häfen bis heute Morgen noch nicht verlassen hatten.

Wir halten es nach wie vor für wahrscheinlich, dass die Streithähne in absehbarer Zeit zu einer Lösung kommen werden. Zunächst gehen die Gespräche in Washington heute weiter; zudem steht im Raum, dass es zu einem telefonischen Austausch zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi kommen wird - Trump sprach von dieser Möglichkeit. Interessant dürfte auch sein, wie China mit dem Thema Gegenmaßnahmen umgehen wird. Man hatte zwar eine Gegenreaktion angekündigt, doch auch dabei gibt es Spielräume. Wichtig ist, dass der Gesprächsfaden nicht abreißt - offenbar auch für die Marktteilnehmer, die mit der aktuellen Eskalation bemerkenswert gelassen umgehen.


Aktienmärkte

(Stand: Freitag, 10. Mai 2019)

Der diese Woche von steigenden Auftragseingängen und einer weiter anziehenden Produktion der deutschen Industrie sowie der leichten Erholung der Composite-PMIs der Eurozone ausgehende positive Impuls wurde von belastenden politischen Nachrichten überlagert. Die von der britischen Premierministerin May mit der der oppositionellen Labour Party geführten Brexit-Gespräche blieben ohne Erfolg, Regierungskreise bestätigten, dass Großbritannien damit auch an den anstehenden EU-Wahlen teilnehmen wird. "Market Maker" war wieder einmal US -Präsident Trump, der auf Twitter damit gedroht hatte, die Einfuhrzölle auf chinesische Waren mit Wirkung ab heute von 10% auf 25% zu erhöhen - eine Maßnahme, die nun tatsächlich umgesetzt wurde. Angesichts der im laufenden Jahr erzielten kräftigen Kursgewinne und vermehrter Sorgen über eine Eskalation des sino-amerikanischen Handelskonflikts traten viele Anleger den Rückzug an. Mehr dazu unten.

Die EWU-Leitindizes marschierten durchwegs Richtung Süden, wobei sich aber der konjunktursensitive und schwankungsfreudige DAX 30 (-3,5%) besser behaupten konnte als die Konkurrenz (Euro STOXX 50: -4,3%, CAC: -4,3%). Unter den STOXX-Sektoren weist nur die kleine und zinssensitive Immobilienbranche einen Kurszuwachs (+0,3%) aus, die stärksten Verluste erlitten die Anleger bei Automobil - (-5,9%) und bei den auch von den Entwicklungen in Italien (siehe unten) in Mitleidenschaft gezogenen Bankwerten (-6,1%).
Die Futuresmärkte in Europa signalisieren heute Morgen (Freitag, 10. Mai 2019) trotz der verkündeten Strafzölle einen freundlichen Auftakt, dies dürfte auch der im heutigen asiatischen Handel einsetzenden Kurserholung zu verdanken sein.

Der S&P 500 konnte im gestrigen Handelsverlauf einen Teil der anfänglichen Verluste wieder aufholen und schloss mit - 0,3%, der Saldo der laufenden Woche beläuft sich damit auf - 2,5%; dabei zeigen alle Sektoren des S&P 500 rote Zahlen, insbesondere der eng an China hängende Grundstoffsektor (-4,1%) und die Technologiebranche ; (- 3,7%); letztere verfügt aber trotzdem noch über ein dickes Polster an Kursgewinnen (+ 22,4% seit 31.12.2018).

Die stärksten Bremsspuren hinterließ der wieder aufkochende Handelskonflikt an den asiatischen Leitbörsen. Die nach der längeren, feiertagsbedingten Pause wieder gehandelten japanischen Aktien beschlossen die Woche mit einem Abschlag von - 4,2% (Topix), der südkoreanische KOSPI 200 mit - 4,1%; der chinesische CSI 300 liegt - 5,6% unter Vorwochenniveau.

Renten und Währungen:

Die norwegische Notenbank, die im September 2018 und zuletzt im März ihren Leitzins erhöht hatte, ließ gestern erwartungsgemäß ihren geldpolitischen Werkzeugkasten geschlossen. Die von der Norges Bank ausgehenden Signale sprechen aber für einen erneuten Zinsschritt im Juni ; die norwegische Krone zeigte praktisch keine Reaktion. Die vom sino-amerikanischen Handelskonflikt ausgehende Verunsicherung sorgte im Wochenverlauf für überwiegend steigende Notierungen bei EWU -Staatsanleihen. Italien blieb dabei allerdings außen vor; die Spannungen in der Regierungskoalition und der gescheiterte Rettungsplan für die von der EZB unter Zwangsverwaltung gestellte Bank Carige sorgten für Zurückhaltung. Der Euro (aktuell: 1,122 US-$) zeigte nur geringe Schwankungen um das Niveau von 1,12 US-Dollar.

Edelmetalle und Rohstoffe:

Gold (aktuell: 1285 US-$/Unze) bleibt weiter im Konsolidierungsmodus, konnte sich aber dank rückläufiger Kapitalmarktrenditen wieder der Schwelle von 1300 US-Dollar nähern.
Per Saldo kleine Verluste verbuchte Rohöl (Brent-Future aktuell: 70,8 US-$), das sich aber über der Marke von 70 US-Dollar behaupten konnte.

Konjunkturelles Umfeld:

Aus den Vereinigten Staaten wurden gestern stabil niedrige Erstanträge für Arbeitslosenhilfe (228.000 nach 230.000) und ein weniger stark als befürchtet zunehmendes Defizit im Außenhandel (März: -50,0 Mrd. nach -49,3 Mrd. US-$) gemeldet.

Aus Japan kamen heute Morgen (Freitag, 10. Mai 2019) die Konsumausgaben der privaten Haushalte (März: +2,1% nach +1,7%, jew. ggü. Vj.), aus Deutschland positiv überraschende Außenhandelsdaten für März (Exporte: +1,5% nach -1,2%, jew. ggü. Vm., Importe: +0,4% nach -1,6%). Impulse könnten von den um 10:30 Uhr anstehenden britischen BIP-Daten für Q1/2019 ausgehen, das trotz der anhaltenden Brexit-Wirren gegenüber dem schwachen Schlussquartal 2018 eine deutliche Beschleunigung (e: +0,5% nach +0,2%, jew. ggü. Vq.) zeigen dürfte. Nachmittags erwarten uns dann aus den USA die aktuellen Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise . Der erwartete Anstieg der Kernrate auf +2,1% (nach +2,0%, jew. ggü. Vj.) könnte (in Verbindung mit den zuletzt exzellenten Arbeitsmarktzahlen) den weit verbreiteten Zinssenkungsphantasien einen Dämpfer verpassen.

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Diese Publikation ist eine Kundeninformation der ODDO BHF Aktiengesellschaft im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Das Dokument wurde durch die ODDO BHF erstellt, um Kunden bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen. Weder dieses Dokument noch irgendeine in Verbindung hiermit gemachte Aussage stellt ein Angebot, eine Aufforderung oder eine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren dar. Soweit in dem Dokument Meinungen Dritter wiedergegeben werden, sind diese Positionen nicht notwendigerweise in Einklang mit den Positionen der ODDO BHF und können diesen ggf. sogar widersprechen. Dieses Dokument wurde mit größter Sorgfalt durch die ODDO BHF erstellt. Die ODDO BHF übernimmt weder eine rechtliche Verbindlichkeit, noch garantiert sie die Vollständigkeit und Fehlerfreiheit des Inhalts. Zusätzlich ist die ODDO BHF nicht verpflichtet, den Inhalt zu aktualisieren, an Änderungen anzupassen oder zu vervollständigen.


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