Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN - Für Richard Lutz steht an diesem Dienstag viel auf dem Spiel. Der Bahn-Chef muss 20 Aufsichtsräte von seiner neuen Strategie überzeugen. Sein Masterplan, der dem Handelsblatt vorliegt, sieht eine grundlegende Reform des Staatskonzerns vor. Die Deutsche Bahn soll künftig für die Attribute pünktlich, modern, leistungsfähig und vor allem ökologisch stehen. Ohne die Bahn, so die Kernbotschaft, scheitern alle ambitionierten Klimaziele in Deutschland. Fällt sein Plan durch, könnte es für Lutz an der Bahn-Spitze eng werden. Der Strategieplan ist 170 Seiten lang und verspricht: "Wir richten alles auf eine starke Schiene aus." Das könnte Kritiker versöhnen. Denn die Bahn will sich wieder aufs Bahnfahren konzentrieren. Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr soll von jetzt 148 Millionen auf 260 Millionen steigen und eine Milliarde mehr Kunden im Nahverkehr fahren - ein konkretes Datum wird jedoch nicht genannt. Selbst der notleidende Gütertransport soll um 70 Prozent steigen. Und: Ab 2038 will die Bahn nur noch mit Ökostrom fahren. (Handelsblatt S. 4)
VOLKSWAGEN - Laut dem neuen Volkswagen-Softwarevorstand Christian Senger wird komplett autonomes Fahren auf absehbare Zeit nicht möglich sein. "Die 95 Prozent beim autonomen Fahren werden wir relativ schnell erreichen", sagte Senger. Das genüge nur leider nicht, um in jeder Situation das Lenkrad loslassen zu können. "Bis wir dann die 99,9 Prozent erreichen, also nahezu komplett autonomes Fahren ermöglichen können, wird es richtig Kraft kosten." Ein Datum könne man deshalb heute noch nicht nennen, so Senger. (Tagesspiegel/FAZ S. 21/Börsen-Zeitung S. 7)
DEUTSCHE BANK - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat auf der Hauptversammlung im Mai tief greifende Einschnitte in Aussicht gestellt, ohne aber Details zu nennen. Womöglich gehört zur Neuausrichtung auch eine neue Bad Bank. Experten sind aber skeptisch, ob dies eine gute Idee ist. (SZ S. 17/Handelsblatt S. 30/FAZ S. 24)
BAYER - Beim geplanten Verkauf der Bayer-Sparte Tiergesundheit formieren sich die ersten Interessenten aus Asien. Nahezu alle führenden westlichen Finanzinvestoren hätten bereits ihr Interesse bekundet, heißt es in Finanzkreisen. Nun ist auch der erste chinesische Investor aufgetaucht: der Mischkonzern Fosun. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägen die Chinesen eine gemeinsame Offerte mit einer Private-Equity-Gesellschaft. Gemeinsam rechnen sich die Firmen offenbar bessere Chancen aus, das bald beginnende Verkaufsverfahren zu gewinnen. In Finanzkreisen wird das Volumen eines solchen Deals auf sechs bis acht Milliarden Euro geschätzt. (Handelsblatt S. 27)
AIRBUS - Der Flugzeughersteller Airbus greift Boeings Langstreckenjet an. Der europäische Flugzeugbauer macht sein Erfolgsmodell fit für die Fernreise. Der sogenannte A321 XLR soll ab 2023 einsatzbereit sein. Das trifft Boeing schwer. Der Airbus-Rivale aus den USA hat noch nicht über die neue 797 entschieden - und muss sich weiter um das 737-Desaster kümmern. (Handelsblatt S. 20/FAZ S. 23)
ADIDAS - Der Adidas-Chef Kasper Rorsted versteht nicht, warum manche Konzernlenker erst jetzt das Thema Klimawandel erkennen. Der Sportkonzern macht mit nachhaltigeren Shirts, Shorts und Turnschuhen längst gute Geschäfte. "Wir warten nicht auf die Politik", sagte er in einem Interview. (Handelsblatt S. 16)
FENDT - Rob Smith, Europachef des US-Agrotechnikkonzerns AGCO, reist mindestens einmal pro Monat von der europäischen Konzernzentrale in der Schweiz ins nahe gelegene Marktoberdorf, um beim Tochterunternehmen Fendt nach dem Rechten zu sehen. Als Aufsichtsratschef wacht Smith seit Anfang des Jahres über die Geschicke des früheren Familienkonzerns. Und er hat große Pläne. Wie der Manager im Gespräch mit dem Handelsblatt erklärt, will der Mutterkonzern AGCO die Marke nach Nord- und Südamerika bringen - und hat dafür die Produktpalette der Bayern an die dortigen Märkte angepasst. "Wir wollen mit dem Fendt-Dieselross jetzt Amerika erobern", sagt Smith - und spart dabei nicht mit ambitionierten Zielkennzahlen. So will Fendt in den kommenden fünf Jahren den Umsatzanteil der beiden Regionen auf 25 Prozent steigern - bei einem Umsatz von derzeit rund 2,2 Milliarden Euro. "Wir reden hier über zusätzliches Geschäft im Wert von rund 550 Millionen Euro." (Handelsblatt S. 22)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2019 00:24 ET (04:24 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.