FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Einstieg des Finanzinvestors KKR beim Medienunternehmen Axel Springer hat der Vorstandschef des Berliner Konzerns einen harten Sparkurs angekündigt. "Das klingt nicht nur nach einem großen Schnitt, das ist einer", sagte Mathias Döpfner der Süddeutschen Zeitung. "Wo digitales Wachstum gelingt, werden wir investieren und Mitarbeiter einstellen oder umlernen wo möglich. Wo strukturell Umsatzrückgang herrscht, müssen wir restrukturieren und Arbeitsplätze abbauen." Das betreffe die Zeitung Welt, aber auch die Bild, die Druckereien und Zeitschriften. "Wir werden eher bei den Häuptlingen als bei den Indianern sparen. Wir verschlanken die Hierarchien." In Summe werde man jedoch Arbeitsplätze aufbauen, so Döpfner.
Die Witwe des Firmengründers Axel Springer, Friede Springer, betonte dass das Unternehmen weiter auf Journalismus setze. "Wir bleiben ein journalistisches Haus", sagte sie. Auch die defizitäre Tageszeitung Welt würde weitergeführt. "Ich liebe die Welt", sagte Springer. Diese würde auch als gedruckte Ausgabe fortgeführt: "Allein das Rascheln des Papiers - wunderbar", sagte sie. Sie werde weiter Großaktionärin des Unternehmens bleiben. Auch Vorstandschef Mathias Döpfner bekannte sich zu journalistischen Angeboten. Die Welt sei "ein essenzieller Teil von Axel Springer, auch wenn sie nicht zur Steigerung der Durchschnittsrendite des Hauses beiträgt".
Der Finanzinvestor KKR hatte ein öffentliches Übernahmeangebot für Axel Springer in Milliardenhöhe gemacht und erwirbt mehr als 40 Prozent der Anteile. Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner haben auch Anteile, das Unternehmen soll demnächst von der Börse genommen werden. Die Partner wollen gemeinsam das Geschäft ausbauen. "Ich hoffe, das Unternehmen wird größer, stärker, erfolgreicher sein", sagte Friede Springer. Sie habe "schon nach einigen Gesprächen" gewusst, dass das der richtige Schritt sei.
KKR-Europachef Johannes Huth sagte der Süddeutschen, man werde nun investieren und Übernahmen prüfen. "Wir werden uns nach Abschluss der Transaktion anschauen, was auf dem Markt ist", sagte er zur der Frage, ob er Interesse an Autoscout oder Ebay-Kleinanzeigen habe. Zudem werde KKR länger als für Finanzinvestoren üblich dabei bleiben. "Wir haben Zeit und werden das Unternehmen langfristig begleiten. Wir können uns auch vorstellen, bis zu einem Jahrzehnt investiert zu bleiben", betonte Huth.
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September 16, 2019 00:39 ET (04:39 GMT)
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