Der US-Luftfahrtkonzern Boeing
Vergangene Woche hatte Boeing bereits angekündigt, wegen des
737-Max-Debakels Sonderkosten in Höhe von 4,9 Milliarden Dollar (4,4
Mrd Euro) nach Steuern im zweiten Quartal zu verbuchen. Das dürfte
den Airbus
Bislang hielt sich Boeing mit Verweis auf die Ungewissheiten durch die Flugverbote mit Prognosen zum laufenden Geschäftsjahr zurück. Die Belastungen durch die Krise um die 737-Max-Modellserie dürften aber noch zunehmen. Erst am Montag hatte die Ratingagentur Fitch den Ausblick für Boeings Kreditwürdigkeit von "stabil" auf "negativ" gesenkt, da die Probleme den Konzern noch länger verfolgen dürften.
Bis zu einer möglichen Wiederzulassung der 737 Max binde die fortschreitende Produktion der Jets viel Kapital, warnten die Bonitätsprüfer. Boeing selbst hatte bereits mitgeteilt, dass die Fertigungskosten des gesamten 737-Programms im zweiten Quartal um 1,7 Milliarden Dollar gestiegen sein dürften und die Gewinnspannen auch künftig unter der geringeren Produktionsrate leiden dürften.
Den Analysten von Fitch zufolge drohen Boeing außerdem andauernde Risiken durch Klagen und Ermittlungen sowie höhere Entschädigungen an Fluggesellschaften. Das Unternehmen steht im Verdacht, die 737 Max wegen des harten Konkurrenzkampfs überstürzt auf den Markt gebracht und die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Boeing bestreitet dies zwar, hat aber Pannen eingeräumt. Untersuchungsberichte deuteten auf eine fehlerhafte Steuerungssoftware als Absturzursache hin.
Ob und wann Boeings 737-Max-Serie wieder abheben darf, ist unklar. Die US-Fluggesellschaften mit solchen Maschinen in der Flotte - Southwest, American und United Airlines - hatten jüngst angekündigt, die Krisenjets bis Anfang November aus den Flugplänen zu streichen. Zuletzt hatten Aufseher noch weitere Probleme festgestellt, wodurch eine Wiederzulassung länger dauern könnte. Boeing bringt die Zwangspause auch wegen zahlreicher Vorbestellungen in die Bredouille./hbr/DP/zb
ISIN NL0000235190 US0970231058
AXC0039 2019-07-24/06:35