Die Ölpreise haben am Donnerstag angesichts von Fortschritten im Handelsstreit zwischen den USA und China zugelegt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 62,40 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 60 Cent auf 56,94 Dollar.
Die USA und China haben sich nach Angaben der chinesischen Regierung auf eine schrittweise Reduzierung der gegenseitig erhobenen Strafzölle geeinigt. Dies werde Bestandteil eines ersten Abkommens zur Entschärfung des Handelsstreits sein, sagte ein Regierungssprecher. Das Ausmaß der Zollreduzierung hänge vom konkreten Inhalt des Abkommens ab. Der Handelsstreit hatte zuletzt das Weltwirtschaftswachstum belastet und so auch die Rohölnachfrage gedämpft.
Am Mittwoch waren die Ölpreise noch merklich unter Druck geraten. Die Rohöllagerbestände in den USA waren stärker als erwartet gestiegen. Zum anderen gab es Äußerungen, die eine weitere Produktionskürzung durch das Ölkartell Opec und mit ihm verbündete Staaten zweifelhaft erscheinen lassen. So hat Russlands Energieminister Alexander Nowak den Rohölmarkt als tendenziell ausgeglichen und das Preisniveau als angemessen bezeichnet.
Die Ölstaaten treffen sich Anfang Dezember, um über ihre Förderpolitik zu beraten. Die Commerzbank erwartet jedoch, dass Saudi-Arabien wegen des bevorstehenden Börsengangs stärkere Produktionseinschränkungen verlangen wird. "Ohne eine weitere Drosselung der Produktion droht dem Ölmarkt Anfang 2020 ein beträchtliches Überangebot und ein erneuter Preisverfall", heißt es in einem Kommentar./jsl/bgf/jha/
AXC0238 2019-11-07/12:32