Unsere im letzten Monatsbericht geäußerte Vorsicht und defensivere Ausrichtung hat sich im August bezahlt gemacht. Zwar haben Aktien mit einem kleinen Schlussspurt einen Großteil ihrer in der ersten Monatshälfte aufgelaufenen Verluste wieder aufgeholt. Aber vor allem das Hin- und Her im Handelskonflikt zwischen den USA und China hängt weiter wie ein Damoklesschwert über den Börsen.
Die Aktienmärkte haben jetzt auch endlich den Konjunkturrisiken hinreichend Rechnung getragen. Vor allem die ständig weiter rückläufigen Anleiherenditen - diese sind mittlerweile bei 30% aller ausstehenden Anleihen sogar negativ- und die inverse Zinsstrukturkurve in den USA hat Investoren zur Senkung ihre Aktienquoten veranlasst. Die Mittelabflüsse aus Aktienfonds seit Jahresbeginn sind so stark wie seit Beginn der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Verkauft wurden vor allem zyklische Titel aus dem Grundstoff-, Auto- und Industriesektor, aber auch einige Technologieaktien erlitten schmerzhafte Verluste. Geholfen haben uns hingegen defensive Titel aus der Finanz-, Gesundheits- und Nahrungsmittelbranche und nichtzyklische Konsumgüter. Hochzinsanleihen sowie Investmentgrade-Unternehmensanleihen legten ebenfalls zu, allerdings deutlich weniger als Staatsanleihen.
Im September wird die Weichenstellung für die Wertentwicklung bis Jahresende erfolgen: Neben einer erneuten Zinssenkung der FED (diesmal eventuell sogar um 0,5%) erwarten Investoren Neuigkeiten über die Wiederaufnahme des Anleihekaufprogramms der EZB und last but not least "belastbare" Aussagen über die Fortschritte im Handelskonflikt. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist in ziemlich ausgeglichen, wobei unseres Erachtens die Erwartungen an die Notenbanken zu hochgesteckt und an die Handelsgespräche zu pessimistisch sind. Vor diesem Hintergrund halten wir an der maßvoll reduzierten Aktienquote und dem höheren Liquiditätspuffer erst einmal fest.
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