Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN - Für Bahn-Chef Richard Lutz dürfte die Aufsichtsratssitzung am Donnerstag unangenehm werden. Einem internen Zwischenbericht zufolge liegt der Gewinn des Konzerns unter den Erwartungen. Im Kerngeschäft Personen- und Güterverkehr sowie Infrastruktur beträgt das EBIT per Ende September nur 669 Millionen Euro, knapp 30 Prozent unter Vorjahr und 11,4 Prozent unter den eigenen Planungen. Der Bericht liegt dem Handelsblatt vor. Am meisten Sorgen bereitet indes die Güterverkehrstochter DB Cargo. In den ersten neun Monaten des Jahres ist schon ein Verlust von 231 Millionen Euro aufgelaufen. Deshalb soll auch ein Vorstandsposten für Cargo eingerichtet werden. Die Aufseher wollen Sigrid Nikutta, Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe BVG, bestellen. Diese Zahlen erhöhen den Druck auf Lutz, schnell für Verbesserungen zu sorgen. (Handelsblatt S. 16)
VOSSLOH - Der Verkauf des Lokomotivengeschäfts von Vossloh an den chinesischen Bahntechnikkonzern CRRC könnte noch am Widerstand der Bundesregierung scheitern. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen prüft das Bundeswirtschaftsministerium, ob es dem Erwerb durch CRRC zustimmt. In den Kreisen hieß es weiter, CRRC selbst habe eine Unbedenklichkeitsbescheinigung beim Bundeswirtschaftsministerium beantragt. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte auf Anfrage mit, man gebe zu etwaigen Investitionsprüfungen keine Auskunft. (Handelsblatt S. 17)
FACEBOOK - Facebook kündigte an, eine virtuelle Währung auf den Markt zu bringen: Libra soll an vorhandene Währungen, vornehmlich Dollar und Euro, gekoppelt werden. Erstmals versucht ein Privatunternehmen, auf globaler Ebene das staatliche Geldmonopol anzugreifen. Notenbanker, Regierungen und Geschäftsbanken reagierten weltweit alarmiert. Auch die EU-Finanzminister sind tief besorgt. Eine Kryptowährung dieser Art berge nicht nur "Risiken in den Bereichen Verbraucherschutz, Datenschutz, Besteuerung, Cybersicherheit, Geldwäsche und Terrorismus-Finanzierung", heißt es in einem Entschließungsentwurf des EU-Finanzministerrats (Ecofin). In Gefahr gerieten auch die staatliche "Währungssouveränität", die "Finanzstabilität" und der "faire Wettbewerb", heißt es in dem Papier, das dem Handelsblatt vorliegt. Aus einer globalen Kryptowährung könne ein ganz "neuer Typ von Geld" werden. Deshalb dürften künstliche Währungen dieser Art erst dann auf den Markt kommen, wenn "alle damit verbundenen Sorgen ausgeräumt sind". So groß die mit Libra verbundenen Befürchtungen sind, so unklar bleibt, was die EU dagegen unternehmen will. Die Finanzminister wollen am kommenden Freitag darüber beraten und im Dezember eine Entschließung dazu verabschieden. Die darin enthaltenen politischen Willensbekundungen bleiben freilich vage. (Handelsblatt S. 11/Börsen-Zeitung S. 2)
HECKLER & KOCH - Während die Bundeswehr auf eine Entscheidung über ein neues Sturmgewehr wartet, tobt beim chancenreichen Hersteller der bisherigen Standardwaffe G36 ein Kampf um die Vormacht. Beteiligt sind der Mehrheitsaktionär und die aktuelle Geschäftsleitung von Heckler & Koch. Unklar ist, ob ein französischer Fondsverwalter die Aktienmehrheit übernimmt. (FAZ S. 3)
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November 06, 2019 00:33 ET (05:33 GMT)
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