Bundesbank: 23% der Banken erheben Zinsen auf Einlagen privater Haushalte
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Banken erheben auf Kundeneinlagen zunehmend Zinsen, anstatt welche zu zahlen. Sie geben damit den wirtschaftlichen Druck weiter, den die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem negativen Einlagenzins auf die Institute ausübt. Wie die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht mitteilte, erhoben im September 23 Prozent der meldepflichtigen Banken volumengewichtet einen Zins auf Einlagen privater Haushalte. Diese Banken standen für 25 Prozent der Einlagen von privaten Haushalten. Einlagenzinsen werden vor allem von Großbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken erhoben.
Unternehmen waren laut Bundesbank noch stärker von negativen Zinsen betroffen. 58 Prozent der Institute belasteten volumengewichtet die Unternehmenseinlagen mit einem Zins, sie standen für 79 Prozent der entsprechenden Einlagen. Die Berechnung negativer Zinsen im Geschäft mit Unternehmen ist laut Bundesbank eine über fast alle Bankengruppen hinweg übliche Praxis.
Beim Termineinlagenbestand waren Negativzinsen deutlich weniger verbreitet. Nur rund 10 Prozent der Institute meldeten im Durchschnitt negative Zinsen auf Termineinlagen für Unternehmen und rund 2 Prozent der Institute für private Haushalte. Dies entspricht Volumenanteilen von 19 beziehungsweise 1 Prozent.
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November 18, 2019 11:00 ET (16:00 GMT)
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