FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Bericht in der spanischen Zeitung "La Información" könnte die Aktie der Deutschen Börse am Dienstag auf verstärktes Anlegerinteresse stoßen. Wie die Zeitung mit Verweis auf Kreise schreibt, sollen die Eschborner ein Gebot für die spanische Börse Bolsas y Mercados Españoles (BME) in Erwägung ziehen.
Bei einem Gebot würde die Deutsche Börse in den Bieterwettstreit um die BME einsteigen. Die schweizerische SIX Group bietet 34 Euro je Aktie für die BME, was den Börsenbetreiber mit insgesamt 2,8 Milliarden Euro bewertet. Zugleich hat aber auch die Euronext Interesse geäußert. Analysten schließen ein Gegengebot der Vielländerbörse nicht aus - die Citi hält ein Gegengebot von bis zu 40 Euro je BME-Aktie für möglich.
Im Handel äußert man sich dagegen skeptisch mit Blick auf ein mögliches Gebot der Deutschen Börse für die Spanier. Die BME passe nicht wirklich in die Übernahmestrategie. Sinnvoller erscheinen Zukäufe im Rohstoff- und Devisenbereich sowie bei der Datenanalyse. Die Reaktion in der Deutsche-Börse-Aktie sollte sich daher in Grenzen halten.
Allerdings steht die Deutsche Börse bei der Suche nach Übernahmezielen unter Handlungsdruck, nachdem der geplante Kauf von Teilen der Devisenplattform FXall gescheitert ist. Die LSE war den Eschbornern zuvorgekommen durch die Akquisition des Finanzdienstleisters Refinitiv, zu dem auch FXall gehört.
Mit 2 Milliarden Euro stehen der Deutschen Börse nur begrenzte Mittel für Übernahmen zur Verfügung. Da die Liste bezahlbarer Übernahmekandidaten begrenzt ist, hat der Börsenbetreiber die Wiederaufnahme eines Aktienrückkaufprogramms nicht ausgeschlossen. Die Deutsche Börse wollte auf Anfrage den Bericht in "La Información" nicht kommentieren.
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November 19, 2019 03:01 ET (08:01 GMT)
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