FRANKFURT (Dow Jones)--Das Bullenlager hat am deutschen Aktienmarkt starken Zulauf erhalten. Wie der wöchentlichen Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse zu entnehmen ist, stieg der Bullenanteil unter den institutionellen Anlegern um 10 Prozentpunkte auf 41 Prozent. Bei den Privatanlegern lag der Zuwachs bei 5 Prozentpunkten auf 42 Prozent. Der Bärenanteil bei den Profis stieg um 2 Prozentpunkte auf 49 Prozent, bei den Privaten brach er um 12 Prozentpunkte auf 40 Prozent ein. Damit sind 10 Prozent (minus 12 Prozentpunkte) der Institutionellen neutral gestimmt und 18 Prozent (plus 7 Prozentpunkte) der Privatanleger.
Nachrichten von der Konjunktur und aus den Unternehmen sowie Aktienkurse passen nach Ansicht von Sentimentanalyst Joachim Goldberg derzeit nicht gut zusammen. Bemerkenswert findet Goldberg, dass viele professionelle Anleger auf der Shortseite - immerhin fast die Hälfte aller - ihre Verluste nicht realisieren wollten, sondern ausharrten. Anders die Privatanleger.
Aus der Situation zieht Goldberg das Fazit: "Die Rally kommt im wesentlichen von ausländischen Investoren, während die heimischen noch nicht an weiter steigende Aktienkurse glauben wollen." Allerdings sollten die vielen Bären bei möglichen Rücksetzern eine Stütze sein. Und nach oben drohe den Bären ab der 11.000er-Marke weiter ein Short-Squeeze mit entsprechendem Momentum.
Auch in den USA verbessert sich die Stimmung. Laut dem wöchentlichen AAII Sentiment Survey ist der Bullenanteil der US-Anleger um 5,7 Prozentpunkte auf 30,6 Prozent gestiegen. Der Bärenanteil fiel um 6 Prozentpunkte auf 44 Prozent - hier liegt der historische Schnitt bei 30,5 Prozent. Damit sind 25,4 Prozent der US-Anleger neutral gestimmt, ein Plus von 0,2 Prozentpunkten.
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April 30, 2020 02:48 ET (06:48 GMT)
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