FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandschef der Allianz kann sich die Übernahme eines Lebensversicherers vorstellen. "In den nächsten drei bis vier Jahren wird es den einen oder anderen Lebensversicherer geben, dem Eigenkapital fehlt und der dann einen neuen Partner braucht, um nicht abgewickelt zu werden", sagte Oliver Bäte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Das könnte eine große Chance für die Allianz sein."
Dass die Allianz bei Übernahmen im Bereich der Lebensversicherung in den vergangenen Jahren zurückhaltend agierte, begründete er mit den "unglaublich hohe Risiken", die in den Bilanzen von Lebensversicherern schlummerten.
Angst vor einem breiten Markteintritt im Versicherungssektor von Google und Amazon hat er nicht. "Um den Versicherungsprofit zu bekommen, muss man kein Versicherer sein. Es reicht, den Kundenzugang zu kontrollieren und zu vermarkten" sagte Bäte. "Um beispielsweise einen Kunden über Google für eine Autoversicherung zu gewinnen, zahlt man einmalig bis zu 100 Euro und mehr. Über einen guten Vertreter kostet uns das im Durchschnitt 70 bis 80 Euro." Google sei heute schon überproportional teuer und hole sich einen Großteil der Wertschöpfung ab, "weil sie unglaublich viel über die Kunden wissen", sagte Bäte.
Die Allianz wolle langfristig nicht von Google oder Amazon abhängig sein: "Das geht über eine starke Marke, die da ist, wo Kunden sie suchen. Eine Antwort auf Google und Amazon lautet: Die Kunden müssen uns wollen."
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November 20, 2019 09:06 ET (14:06 GMT)
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