Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der Autobauer Daimler hält trotz der Schwierigkeiten durch die Corona-Krise an seinem Terminplan für die Einführung neuer Modelle fest, die den Absatz ankurbeln sollen. "Sicherlich gab es einige kleine zeitliche Verzögerungen bei unseren Zukunftsprojekten, unter anderem, weil Teile der Entwicklungsmannschaft seit Wochen im Homeoffice arbeiten. Wir sind jedoch optimistisch, diese Verzögerungen im weiteren Verlauf des Jahres aufzuholen", sagte Daimler-Vorstand Markus Schäfer unserer Zeitung. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
FACEBOOK - Facebook wagt einen neuen Anlauf für seine Kryptowährung Libra. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hält dagegen und erklärt gegenüber dem Handelsblatt: "Eine private Weltwährung werden wir nicht zulassen. Das Währungsmonopol muss in der Hand der Staaten bleiben." Scholz lässt derzeit prüfen, inwieweit der neue Libra-Plan den bisherigen Bedenken der EU-Staaten Rechnung trägt, die diese in einer gemeinsamen Erklärung am 5. Dezember formuliert hatten. Die Beurteilung hängt laut Bundesfinanzministerium auch von der konkreten Ausgestaltung des Geschäftsmodells ab. Die lässt das neue Konzeptpapier weiter offen. (Handelsblatt S. 30)
SAP - Nach der Abschaffung der Doppelspitze beim Softwarekonzern SAP könnte der künftige Alleinchef Christian Klein nahezu doppelt so viel verdienen wie bisher. Dies geht nach Welt-Informationen aus der geplanten Neuregelung der Vorstandsbezüge bei dem Walldorfer Konzern hervor. So wird der virtuellen Hauptversammlung am 20. Mai vorgeschlagen, die mögliche Maximalvergütung für den Vorstandssprecher auf jährlich 34,5 Millionen Euro festzulegen. Bislang sollte die Maximalvergütung für jeden der beiden Co-Vorstandschefs nur bei je 18,4 Millionen Euro liegen. (Welt S. 11)
BIONTECH - Gegen die Covid-19-Pandemie starten nun auch in Deutschland die ersten klinischen Tests mit einem potenziellen Impfstoff. Entsprechende Genehmigungen hat das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) der Mainzer Biotechfirma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer erteilt. Beide wollen vier Varianten eines neuartigen RNA-Impfstoffs zunächst an 200 Personen testen und stärken damit die Hoffnung im Kampf gegen den Erreger. Mit ersten Zwischenergebnissen rechnet Biontech-Chef und -Gründer Ugur Sahin Ende Juni. Eine Zulassung für den Impfstoff ist jedoch auch im Erfolgsfall nicht vor 2021 in Sicht. Fallen Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten der ersten Studie positiv aus, könnte im Herbst eine größere Studie mit mehreren Tausend Teilnehmern anlaufen. "Wir werden sicherlich Mittel und Wege finden, auch die regulatorische und die gesetzmäßige Flexibilität voll auszunutzen, ohne die notwendige Sorgfalt vermissen zu lassen, um hier schnell zu einem zugelassenen und verwendbaren Impfstoff zu kommen", verspricht PEI-Präsident Klaus Cichutek. Mit dem Start der klinischen Tests gehört Biontech zusammen mit der US-Firma Moderna und dem chinesischen Unternehmen Cansino Biologics zu den Pionieren unter den weltweit rund 80 Impfstoffprojekten im Bereich Covid-19. (Handelsblatt S. 4/Welt S. 11)
SANOFI - David Loew, der Leiter des Impfstoffherstellers Sanofi Pasteuer, warnt vor internationalen Spannungen im Kampf um den Corona-Impfstoff. Auch wenn ein Impfstoff entwickelt worden ist, bleibt die Massenproduktion immer noch herausfordernd. Um die Kapazitäten auszubauen, investiere sein Unternehmen mehrere 100 Millionen Euro. Weltweit werden aber mehrere Milliarden benötigt. (FAZ S. 22)
VOLKSWAGEN - Volkswagen droht eine neue Klagewelle. In der Affäre um manipulierte Abgaswerte droht nun auch der Dieselmotor EA 288 zu einem Problem für Volkswagen zu werden. Rechtsschutzversicherer stärken zunehmend Klägern den Rücken, die wegen des EA 288 vor Gericht ziehen. Der Motor ist der Nachfolger des vom jüngsten Vergleich betroffenen EA 189 und in mehr als vier Millionen Autos verbaut. (Handelsblatt S. 18)
TENNET - Drei europäische Betreiber von Stromübertragungsnetzen gehen gemeinsam neue Wege bei der Sicherung der Systemstabilität: Tennet (Deutschland und Niederlande), Swissgrid (Schweiz) und Terna (Italien) sammeln künftig über eine neue Plattform Kleinstmengen von Strom bei privaten Haushalten ein. Der Strom soll dazu beitragen, Netzschwankungen auszugleichen. Das Projekt mit dem Namen "Equigy" steht weiteren europäischen Netzbetreibern offen. (Handelsblatt S. 23)
WARBURG - Die Hamburger Finanzverwaltung greift bei der Privatbank M.M. Warburg durch. Für die Jahre 2007 bis 2009 verlangt der Fiskus Rückzahlungen in Höhe von 160 Millionen Euro. Das Geld stammt aus womöglich zu Unrecht erstatteten Kapitalertragsteuern aus Aktiengeschäften, die als Cum-Ex-Deals bekannt geworden sind. Der "Spiegel" hatte zuerst über die Wende berichtet. Es ist eine neue Gangart der Hamburger Finanzbehörde, die M.M. Warburg viele Jahre gewähren ließ. Obwohl schon lange bekannt war, dass die Privatbank in vielfältiger Weise an Cum-Ex-Geschäften beteiligt war, reagierte das Finanzamt nicht. (Handelsblatt S. 33)
MESSER - Mitten in der Corona-Wirtschaftskrise hat der Finanzinvestor Paragon Partners einen der größten Private-Equity-Deals in Deutschland seit Beginn der Epidemie unter Dach und Fach gebracht. Die auf mittelständische Firmen spezialisierte Münchener Beteiligungsgesellschaft übernimmt vom Bad Sodener Familienkonzern Messer Group bzw. dessen Schwestergesellschaft MEC Holding den Industriedienstleister Castolin Eutectic mit Sitz in Kriftel, der auf den Verschleißschutz von Anlagen spezialisiert ist. Nach Informationen der Börsen-Zeitung aus Finanzkreisen liegt der Kaufpreis bei knapp 200 Millionen Euro. (Börsen-Zeitung S. 7)
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April 23, 2020 00:24 ET (04:24 GMT)
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