FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens-Chef Joe Kaeser war nach einem Bericht des Manager Magazins über den von Klimaschützern kritisierten Signaltechnik-Auftrag für ein Kohlebergwerk in Australien schon vor Vertragsschluss informiert.
Der 18 Millionen Euro schwere Auftrag sei bereits bei der Vorstandssitzung am 5. Dezember Thema gewesen und damit fünf Tage vor seiner Unterzeichnung, schreibt das Magazin und beruft sich dabei auf Konzernkreise.
Vorgestellt habe ihn das für den Bahnbereich zuständige Vorstandsmitglied Roland Busch, weil es schon damals Proteste von australischen Klimaschützern gegeben habe. Größere Einwände habe es in der Sitzung aber nicht gegeben. Busch gilt als Nachfolger von Kaeser an der Konzernspitze.
Siemens sieht sich wegen des Projekts seit Wochen dem Protest von Umweltaktivisten, etwa der Jugendbewegung Fridays For Future ausgesetzt. Kaeser hat zwischenzeitlich den Eindruck erweckt, er habe erst nach der vertraglichen Fixierung von dem Projekt erfahren. Er habe von dem Projekt nicht gewusst, schrieb Kaeser am 15. Dezember auf Twitter.
"Wäre der Auftrag nicht bereits unterschrieben gewesen, wäre ich sicher schwer davon zu überzeugen gewesen, ihn anzunehmen", sagte er später dem Spiegel.
Von Siemens hieß es, man nehme zu Vorstandsinterna nicht Stellung. Das gelte auch für die Agenda von Sitzungen.
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January 23, 2020 08:33 ET (13:33 GMT)
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