BELFAST (dpa-AFX) - Der EU-Chefunterhändler für die künftigen Beziehungen zu Großbritannien nach dem Brexit sieht in den anstehenden Verhandlungen mit London eine "riesige Herausforderung". Die Zeit dafür sei "extrem kurz", sagte Michel Barnier bei einer Rede an der Queen's Universität in Belfast am Montagabend. "Eine neue Uhr tickt."
Großbritannien wird die Europäische Union am 31. Januar verlassen. Bis Ende des Jahres bleibt das Land in einer Übergangsphase, während der sich so gut wie nichts ändert. In dieser Zeit wollen beide Seiten ein Abkommen über die künftigen Beziehungen aushandeln. Eine Verlängerungsoption um bis zu zwei Jahre, die noch bis Juli offensteht, lehnt der britische Premierminister Boris Johnson bislang vehement ab.
Die Schlüsselfrage sei, ob Großbritannien mit der EU und dem europäischen Binnenmarkt auch das soziale und regulatorische Modell Europas verlassen werde, so Barnier. "Weil Großbritannien keinen hochwertigen Zugang zu unserem Binnenmarkt erwarten kann, wenn es darauf besteht, uns durch staatliche Wirtschaftshilfe oder [niedrigere] Sozial- oder Umweltstandards Konkurrenz zu machen", sagte der Franzose.
Eine große Herausforderung, vor allem für britische Behörden, liege auch in der Umsetzung des Austrittsabkommens in Nordirland. Großbritannien habe sich zu einem System der verstärkten Checks und Kontrollen für Waren bereit erklärt, die von Großbritannien nach Nordirland kommen", so Barnier. Die EU werde sehr genau darüber wachen, dass diese Abmachungen eingehalten würden./cmy/DP/he
Großbritannien wird die Europäische Union am 31. Januar verlassen. Bis Ende des Jahres bleibt das Land in einer Übergangsphase, während der sich so gut wie nichts ändert. In dieser Zeit wollen beide Seiten ein Abkommen über die künftigen Beziehungen aushandeln. Eine Verlängerungsoption um bis zu zwei Jahre, die noch bis Juli offensteht, lehnt der britische Premierminister Boris Johnson bislang vehement ab.
Die Schlüsselfrage sei, ob Großbritannien mit der EU und dem europäischen Binnenmarkt auch das soziale und regulatorische Modell Europas verlassen werde, so Barnier. "Weil Großbritannien keinen hochwertigen Zugang zu unserem Binnenmarkt erwarten kann, wenn es darauf besteht, uns durch staatliche Wirtschaftshilfe oder [niedrigere] Sozial- oder Umweltstandards Konkurrenz zu machen", sagte der Franzose.
Eine große Herausforderung, vor allem für britische Behörden, liege auch in der Umsetzung des Austrittsabkommens in Nordirland. Großbritannien habe sich zu einem System der verstärkten Checks und Kontrollen für Waren bereit erklärt, die von Großbritannien nach Nordirland kommen", so Barnier. Die EU werde sehr genau darüber wachen, dass diese Abmachungen eingehalten würden./cmy/DP/he