BERLIN (Dow Jones)--Der Energiekonzern Uniper SE will die Steinkohleproduktion in Gelsenkirchen-Scholven perspektivisch auf Erdgas umstellen. Dazu sei an dem Standort mit dem Bau von zwei neuen Gasturbinen und eines Dampfkessels begonnen worden, teilte das Düsseldorfer Unternehmen am Donnerstag mit. Bereits vor Weihnachten hatte Uniper die Genehmigung dafür erhalten.
Der Versorger, der seinen CO2-Ausstoß in den nächsten fünf Jahren um 40 Prozent senken will, sieht den Bau der Gas- und Dampfanlage als Maßnahme zur Verbesserung der Klimabilanz. Das Erdgas soll künftig über eine Pipeline angeliefert werden. "Die von Uniper dort erzeugten Produkte - Strom, Wärme, Dampf sowie gegebenenfalls später auch vollentsalztes Wasser und Druckluft - werden von unseren Kunden in direkter Nachbarschaft abgenommen und vor Ort verbraucht", erklärte Uniper-Vorstand David Bryson.
Im Zuge des Kohleausstiegs will Uniper die drei Blöcke bis Ende 2022 stilllegen, im Gegenzug aber das neue Steinkohlekraftwerk Datteln 4 ans Netz nehmen. Der älteste Kohlemeiler in Gelsenkirchen-Scholven ist 52 Jahre alt.
Uniper sieht Erdgas als wichtiges künftiges Geschäftsfeld. In Wilhelmshaven soll das erste deutsche Anladungsterminal für Flüssigerdgas entstehen. Außerdem ist das Unternehmen als Finanzierungspartner an dem deutsch-russischen Gaspipelineprojekt Nord Stream 2 beteiligt.
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February 06, 2020 04:43 ET (09:43 GMT)
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