Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Erzeugerpreise steigen viel stärker als erwartet
In den USA hat der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene deutlich zugenommen. Die Erzeugerpreise stiegen im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um nur 0,1 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht erhöhten sich die Erzeugerpreise um 2,1 (Dezember: 1,3) Prozent. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise in der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - ebenfalls um 0,5 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
US-Baubeginne sinken im Januar deutlich weniger als erwartet
Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Januar deutlich weniger als erwartet abgeschwächt. Die Zahl der ersten Spatenstiche verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 3,6 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,567 Millionen. Volkswirte hatten eine Abnahme um 11,7 Prozent prognostiziert. Die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von plus 16,9 Prozent wurde zudem auf plus 17,7 Prozent revidiert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen erhöhte sich im Januar gegenüber dem Vormonat um 9,2 Prozent auf eine Jahresrate von 1,551 Millionen. Prognostiziert worden war ein Plus von 1,0 Prozent.
G20 planen Unterstützung für globale Mindestbesteuerung - Kreise
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will beim Treffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) am Wochenende in Riad auf eine politische Unterstützung für eine globale Mindestbesteuerung und eine stärkeren Beitrag der Digitalkonzerne dringen. "Das wichtigste Thema ist das der gerechten und fairen Besteuerung der Unternehmen, insbesondere der Digitalwirtschaft", sagte ein hochrangiger Beamter des Finanzministeriums in Berlin. Dies sei auch ein Schwerpunktthema der saudi-arabischen G20-Präsidentschaft.
Merkel will nach Wechsel an CDU-Spitze Bundeskanzlerin bleiben
Angela Merkel will auch nach dem Wechsel an der CDU-Spitze weiter in ihrem Amt als Bundeskanzlerin bleiben. Das bekräftigte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. "Ich kann nur das wiederholen, was ich im Oktober 2018 immer wieder gesagt habe, als ich mich entschieden habe den Parteivorsitz niederzulegen", sagte Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin.
Merkel: Erwarte sehr harte und schwierige Verhandlungen über EU-Budget
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich skeptisch zu einer Einigung beim EU-Sondergipfel über den künftigen Finanzrahmen der Europäischen Union (EU) gezeigt und den jüngsten Brüsseler Kompromissvorschlag dazu kritisiert. Deutschland habe "ein elementares Interesse" an einer Einigung. "Ich sage allerdings voraus, dass ich noch nicht weiß, ob das gelingt", erklärte Merkel bei einer Pressekonferenz mit der finnischen Ministerpräsidentin Sanna Marin.
Berlin und Paris legen Papier zu Cloudprojekt Gaia-X vor
Das europäische Cloudnetzwerk Gaia-X nimmt Gestalt an. Deutschland und Frankreich legten dazu ein gemeinsames Positionspapier vor, das die Anforderungen an die beteiligten Unternehmen konkretisiert. Gaia-X soll demnach über das Teilen von Daten neue Geschäftsmodelle ermöglichen und "einen diskriminierungsfreien Zugang" zu den Dienstleistungen gewähren, heißt es in dem fünfseitigen Dokument, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. Es fügt sich ein in die EU-Datenstrategie, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel vorgestellt hatte.
Bei Verschärfung der Düngeregeln noch "letzte Details" offen
Die Verschärfung der Düngeregeln für Bauern zum Grundwasserschutz sorgt weiter für Diskussionsbedarf mit der EU. Zu klären seien allerdings lediglich "letzte Details", sagte eine Sprecherin von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin. Vorgesehen ist demnach, dass sich der Bundesrat am 3. April mit dem Thema befasst, damit die neue Verordnung im April in Kraft treten kann.
BDI: EU-Datenstrategie jetzt mit Investitionen unterstützen
Die deutsche Wirtschaft hat die Datenstrategie der Europäischen Kommission begrüßt und eine entsprechende finanzielle Unterfütterung gefordert. Die Vorschläge von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen seien "ein wichtiger Schritt, um die digitale Souveränität Europas zu stärken und einen einheitlichen EU-Datenraum auf Basis europäischer Werte zu schaffen", sagte Iris Plöger vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu Dow Jones Newswires. "Die EU-Mitgliedsstaaten haben die Zügel jetzt in der Hand." Sie müssten die ehrgeizige Strategie "mit ebenso ambitionierten und zukunftsorientierten Investitionen" im EU-Haushalt unterstützen.
Michel will bei EU-Haushalts-Gipfel "sehr entschlossen" auf Einigung dringen
EU-Ratspräsident Charles Michel will alles daran setzten, beim Sondergipfel zum nächsten Sieben-Jahres-Haushalt der Union eine Einigung zu erzielen. Michel sei vor dem Treffen ab Donnerstag "sehr entschlossen, in den kommenden Tagen eine Einigung zu erzielen", sagte ein hochrangiger EU-Vertreter am Mittwoch in Brüssel. "Jetzt ist die Zeit für einen Deal." Der EU-Vertreter warnte vor Verzögerungen. Sie könnten dazu führen, dass EU-Programme im kommenden Jahr kein Geld hätten.
Merz sucht in CDU-Führungsfrage weitere Abstimmung mit anderen Beteiligten
Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz will sich vor einer offiziellen Bewerbung um den CDU-Parteivorsitz mit den weiteren Beteiligten abstimmen. Merz habe am Dienstag ein "sehr gutes Gespräch" mit Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Nachfolgefrage geführt und werde sich "zu gegebener Zeit" zu seinen Pläne äußern, sagte Merz' Sprecher Armin Peter der Nachrichtenagentur AFP. "Herr Merz stimmt sich nun weiter mit allen Beteiligten ab."
Mohring will Anfang März Amt des CDU-Fraktionschefs in Thüringen abgeben
Der Thüringer CDU-Fraktionsvorsitzende Mike Mohring will sein Amt bereits Anfang März abgeben. Am 2. März werde es eine Neuwahl des Fraktionsvorstands geben, bei der er nicht wieder antreten werde, sagte Mohring am Mittwoch in Erfurt. Ursprünglich war dieser Wechsel erst für Mai geplant. Mohring, der in den eigenen Reihen seit längerem in der Kritik steht, will sich auch als CDU-Landeschef zurückziehen.
Söder weiter gegen Kooperation von CDU und Linker in Thüringen
CSU-Chef Markus Söder ist gegen eine erneut in die Debatte gekommene Zusammenarbeit der CDU in Thüringen mit der Linkspartei. "Eine CDU muss sich klar von der Linkspartei abgrenzen, zumal die Linkspartei es nach wie vor nicht schafft, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen", sagte Söder bei der Aufzeichnung der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Söder?", die am Mittwochabend ausgestrahlt werden soll.
FSB kündigt Berichte zu Schattenbanken und Too-Big-To-Fail an
Der Financial Stability Board (FSB) hat Berichte zu den Fortschritten bei der Überwachung von Schattenbanken und Großbanken mit systemischer Bedeutung angekündigt. Wie aus einem Brief von FSB-Chairman Randal Quarles an die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) hervorgeht, soll es demnächst außerdem eine Stellungnahme zu digitalen Währungen (Stablecoins) geben. Am Wochenende findet im saudi-arabischen Riad ein G20-Treffen statt.
BdB will bessere regulatorische Behandlung synthetischer Verbriefungen
Deutschlands Privatbanken setzen sich für eine Reihe von Maßnahmen zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts ein. Eine ihrer Forderungen an den europäischen Gesetzgeber betrifft die regulatorische Behandlung synthetischer "Kreditverbriefungen". Der Bankenverband BdB argumentiert, dass europäische "Syntheten" wegen der amerikanischen Subprime-Krise zu Unrecht in Verruf gekommen seien und deshalb von Eigenkapitalhinterlegungspflichten befreit werden sollten. Das würde es den Banken erleichtern, Kredite an mittelständische Unternehmen zu vergeben.
EU will führend bei "vertrauenswürdiger" künstlicher Intelligenz werden
Die EU-Kommission will Europa zu einem weltweit führenden Standort für "vertrauenswürdige" Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) machen. Um den Anschluss an die Entwicklung in China und den USA zu bekommen, will die Behörde nach Plänen vom Mittwoch die Investitionen in die Technik deutlich erhöhen. Gleichzeitig hält sie aber eine staatliche Kontrolle besonders risikobehafteter KI-Anwendungen für nötig, um Bürger vor Risiken zu schützen.
Deutschen Unternehmen fehlt es besonders an qualifizierten Handwerkern
Bei der Suche nach Fachkräften fehlt es deutschen Unternehmen besonders an Handwerkern. Jedes fünfte Unternehmen findet selten qualifizierte Mechaniker, Elektriker oder Schweißer, wie der Personaldienstleister Manpower am Mittwoch bei der Vorstellung einer Studie zum Fachkräftemangel mitteilte. "Mit weitem Abstand" folgen bei den schwierig zu besetzenden Jobs demnach unter anderem IT-Experten, Ingenieure und Fahrer.
Wind-Ausschreibung wieder deutlich unterzeichnet
Nach der Rekordbeteiligung im Dezember haben sich bei der jüngsten Gebotsrunde für Ökostromanlagen deutlich weniger Projektträger für neue Windkraftanlagen beworben. Zum 1. Februar sei die Wind-Ausschreibung deutlich unterzeichnet gewesen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Dagegen war die Solar-Auktion wieder deutlich überzeichnet.
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February 19, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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