Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Wirtschaft wächst im Februar leicht trotz Exportschwäche
Die deutsche Wirtschaft hat im Februar trotz starker Exporteinbußen ein leichtes Wachstum verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 51,1 Zähler von 51,2 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf ein Schrumpfen.
Wirtschaft der Eurozone gewinnt im Februar an Schwung
Die Wirtschaft der Eurozone hat im Februar trotz der Sorgen über die Virusepidemie das stärkste Wachstum seit sechs Monaten verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 51,6 Zähler von 51,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 50,9 Punkte vorhergesagt.
Commerzbank traut dem PMI-Anstieg nicht
Die Commerzbank traut dem unerwarteten Anstieg des im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums erhobenen Einkaufsmanagerindex (PMI) nicht. "Die Unternehmen - gerade in Deutschland - berichten von längeren Lieferzeiten, was wohl insbesondere für chinesische Lieferanten gilt", schreibt Weil in einem Kommentar. Normalerweise deuteten längere Lieferzeiten auf eine gute Konjunktur, weshalb sie den Index positiv beeinflussten.
VP Bank: Anstieg der Industrie-PMIs erstaunlich
Die liechtensteinische VP Bank ist vom Anstieg der im verarbeitenden Gewerbe erhobenen europäischen Einkaufsmanagerindizes positiv überrascht. "Mit diesem Ergebnis war nicht zu rechnen, die Einkaufsmangerindizes in der Eurozone halten Kurs", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem Kommentar. Besonders die Entwicklung in Deutschland findet Gitzel positiv.
Union Investment: Flaute in Europa nur aufgeschoben
Union Investment will den unerwarteten Anstieg der europäischen Einkaufsmanagerindizes im Februar nicht überbewertet wissen. "Blickt man auf die stillstehenden Produktionskapazitäten in China und in den Anrainerstaaten, dann dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Europa die Flaute zu spüren bekommt", schreibt Chefvolkswirt Jörg Zeuner in einem Kommentar.
Inflation im Euroraum steigt im Januar etwas
Der generelle Preisdruck im Euroraum hat zu Jahresbeginn wie erwartet etwas zugenommen, während die Kerninflation etwas stärker als erwartet zurückging. Die Verbraucherpreise stiegen mit einer Jahresrate von 1,4 (Vormonat: 1,3) Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 31. Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig eine jährliche Rate von knapp 2 Prozent an.
Britische Industrie stützt Gesamtwirtschaft im Februar
Das Wachstum der britischen Wirtschaft hat sich im Februar behauptet, da ein stärkerer Beitrag des verarbeitenden Gewerbes dabei half, die Gesamtkonjunktur auf Kurs zu halten. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stagnierte bei 53,3 Zählern, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte.
Unicredit: Chinas Pkw-Absatz bricht um 92 Prozent ein
Die chinesischen Pkw-Verkaufszahlen für die ersten beiden Februarwochen zeigen einen gravierenden Rückgang von 92 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den ersten 16 Tagen des Monats wurden nur etwa 5.000 Personenkraftwagen verkauft, gegenüber fast 60.000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Unicredit-Chefökonom Andreas Rees schreibt in einem Kommentar, der Einbruch sei eine direkte Folge des Coronavirus-Ausbruchs, der dazu geführt hat, dass die Feiertage zum Neujahr verlängert und die Autohäuser entsprechend länger geschlossen waren. Außerdem blieben Kunden weg, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Verhärtete Fronten bei EU-Gipfel zu Billionen-Euro-Haushalt
Beim EU-Gipfel zum nächsten Sieben-Jahres-Haushalt der Union sind die Fronten verhärtet. Die Zusammenkunft in großer Runde der Staats- und Regierungschefs sei bis auf weiteres verschoben worden, teilte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel am Freitagmittag mit. Zunächst werde er weitere Einzelgespräche führen. Ob der Belgier einen neuen Budgetvorschlag vorlegen wird, blieb Diplomaten zufolge weiter offen.
Seehofer: Mehr Polizei wegen hoher Bedrohungslage durch Rechtextremismus
Als Reaktion auf die Bluttat in Hanau wird Deutschland die Polizeipräsenz an gefährdeten Orten deutlich erhöhen. Das erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag. "Die Gefährdungslage durch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ist in Deutschland sehr hoch", warnte Seehofer. "Wir werden die Polizeipräsenz in ganz Deutschland erhöhen." Sensible Einrichtungen würden verstärkt überwacht werden, insbesondere auch Moscheen, so Seehofer.
Druck auf Sicherheitsbehörden zur Beobachtung der AfD wächst
Nach der rechtsextremistisch motivierten Bluttat von Hanau wächst der Druck auf die Sicherheitsbehörden, die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, die AfD, stärker unter Beobachtung zu nehmen. "Da hat einer geschossen in Hanau, aber es waren viele, die ihn munitioniert haben, und da gehört die AfD definitiv mit dazu", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil im ARD-Morgenmagazin. Es sei klar, dass die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werden müsse.
Minister Heil sagt Opferangehörigen von Hanau Unterstützung zu
Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) hat eine umfassende Unterstützung der Bundesregierung für die Angehörigen der Opfer von Hanau angekündigt. "Familie und Freunde der Angehörigen bedürfen jetzt unser aller Solidarität, sie sind ein Teil von uns und wir werden sie unterstützen, wo wir nur können", sagte Heil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag ein neues Opferentschädigungsgesetz verabschiedet.
Bau-Arbeitgeber weisen Tarifforderung der IG Bau zurück
Die Arbeitgeber der Bauwirtschaft haben die Lohnforderungen der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) als überhöht zurückgewiesen. Die Gewerkschaft hatte zuvor 6,8 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 230 Euro mehr für rund 850.000 Beschäftigte am Bau gefordert. Auch soll eine Entschädigung für die Wegezeiten und Auszubildenden 100 Euro mehr im Monat gezahlt werden.
Weitere 15 Menschen aus Coronavirus-Gebiet auf dem Weg nach Deutschland
15 weitere Deutsche sind auf dem Heimweg aus dem besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen Gebiet in China. Das Flugzeug werde am Nachmittag auf dem Stuttgarter Flughafen erwartet, teilte das baden-württembergische Sozialministerium am Freitag mit. Die Rückkehrer würden unmittelbar nach der Landung medizinisch untersucht und dann isoliert in einem Hotel in Kirchheim unter Teck in der Nähe von Stuttgart untergebracht.
Peking: Erster Coronavirus-Impfstoff könnte ab April an Menschen getestet werden
Ein erster Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus dürfte nach Einschätzung der chinesischen Behörden ab Ende April bei Menschen getestet werden. Mehrere Forscherteams arbeiteten mit unterschiedlichen Techniken an der Entwicklung eines Impfstoffs, sagte der chinesische Vize-Forschungsminister Xu Nanping bei einer Pressekonferenz in Peking. "Der erste dürfte gegen Ende April in klinischen Tests erprobt werden."
DJG/DJN/AFP/apo
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February 21, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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