Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Angesichts eines Berichtes über einen zu erwarteten 42-prozentigen Anstieg der deutschen Zahlungen in das Budget der Europäischen Union (EU) hat die Bundesregierung konkrete Annahmen über die Höhe des künftigen deutschen Beitrags als verfrüht bezeichnet. Die Staats- und Regierungschefs der EU würden bei ihrem Videogipfel diese Woche "einen ersten Austausch" zum Mittelfristbudget haben, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert.
"Da ist es natürlich zu früh, jetzt hier konkrete Zahlen in den Raum zu stellen", sagte Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin. Schon vor der Corona-Pandemie sei aber der grundsätzliche Gedanke klar gewesen, dass die deutschen Beiträge zum EU-Haushalt "erheblich ansteigen werden". In der Antwort auf die schriftliche Frage, auf der ein entsprechender Bericht beruhe, stehe, "dass verlässliche Prognosen überhaupt nicht möglich sind", ergänzte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums.
Nach Plänen der EU-Kommission solle der deutsche EU-Beitrag in den kommenden Jahren im Schnitt um 13 Milliarden Euro und damit 42 Prozent steigen, hatte die Tageszeitung Welt unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Gerald Ullrich geschrieben.
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June 15, 2020 07:28 ET (11:28 GMT)
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