Der Präsident der französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau, hat die Möglichkeit einer weiteren geldpolitischen Lockerung bekräftigt. Zugleich verwies er auf Grenzen der Notenbank. "Wir werden alles innerhalb unseres Mandates tun. Wenn die Wirtschaft abbremst, könnten wir mehr tun", sagte Villeroy de Galhau am Mittwoch im französischen Fernsehen. Zugleich betonte er: "Aber wir haben keine Wundermedizin, wir können nicht alles tun."
Mit seiner Einschränkung bezog sich Villeroy de Galhau auf die zahlreichen Handelskonflikte in der Welt, die vor allem von den USA ausgehen. Es sei die Aufgabe der politischen Führer, insbesondere des US-Präsidenten Donald Trump, diese Konflikte zu beenden. Sie verminderten das Vertrauen in die Wirtschaft und reduzierten das globale Wachstum. Die Notenbanken könnten die Folgen dieser Politik allenfalls abmildern.
Villeroy de Galhaus Äußerungen ähneln denen von EZB-Präsident Mario Draghi vom vergangenen Donnerstag. Nach der Zinssitzung der Notenbank hatte Draghi trotz einer bereits sehr lockeren Geldpolitik Handlungsbereitschaft signalisiert und dies vor allem mit politischen Risiken begründet. Im EZB-Rat hatten einige Notenbanker bereits die Möglichkeit von Zinssenkungen oder neuer Anleihekäufe ins Gespräch gebracht.
Villeroy de Galhaus gilt als möglicher Nachfolger Draghis, wenn dieser im Herbst aus dem Amt scheidet./bgf/jkr/mis
AXC0099 2019-06-12/10:47