BERLIN (Dow Jones)--Die Zalando SE erwartet ein Wachstum im zweistelligen Bereich für das Jahr 2020. Damit liegt das Unternehmen nach eigenen Angaben deutlich über den Prognosen für den Modemarkt, der in diesem Jahr voraussichtlich starke Verluste einfahren werde. Trotz des herausfordernden Geschäftsumfeldes durch das Coronavirus will die Online-Plattform für Mode sowohl das Bruttowarenvolumen (GMV) als auch den Umsatz in diesem Jahr um 10 bis 20 Prozent steigern. Dabei werde das Umsatzwachstum bedingt durch das stark wachsende Plattformgeschäft leicht unter dem des GMV liegen. Das Unternehmen rechnet weiterhin damit, das Jahr klar profitabel zu beenden und mit einem bereinigten EBIT zwischen 100 und 200 Millionen Euro sowie Investitionen in Höhe von 230 bis 280 Millionen Euro abzuschließen.
Wachstumstreiber seien die Verschiebung der Kundennachfrage von Offline nach Online, Zalandos Investitionsfähigkeit auch bei schwankender Nachfrage und in einem herausfordernden Umfeld sowie die beschleunigte Zunahme des Plattform-Geschäfts. Im ersten Quartal stieg der Anteil des Partnerprogramms am GMV um 4,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. In Zeiten, in denen der stationäre Handel in vielen Ländern Europas durch Ausgangsbeschränkungen stark betroffen sei, verlagerten Marken größere Anteile ihres Geschäftes ins Digitale, um ihre Kunden weiterhin erreichen zu können. In den letzten drei Wochen kamen 50 neue Partner zum Partnerprogramm hinzu, darunter Vaude, American Eagle Outfitters und die Next Group Marke Lipsy London.
Im ersten Quartal 2020 steigerte Zalando sein GMV um 13,9 Prozent auf 2 (Vj: 1,7) Milliarden Euro und seinen Umsatz um 10,6 Prozent auf 1,5 (1,4) Milliarden Euro. Besonders deutlich war das Wachstum im Offprice-Segment. Hier wuchs der Umsatz um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Aufgrund von geringerer Nachfrage im März sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Millionen Euro als Folge der geänderten Verkaufserwartungen für die laufende Saison lag das bereinigte EBIT im ersten Quartal bei minus 98,6 Millionen Euro oder einer Marge von -6,5 Prozent (Q1 2019: 6,4 Mio. Euro). Seit Anfang April habe sich die Kundennachfrage erholt und das GMV ist im Vergleich zum Vorjahr wieder zweistellig gewachsen.
Die Zahl aktiver Kunden stieg um 17 Prozent auf fast 32 Millionen (Q1 2019: 27,2 Millionen), die durchschnittlich 4,7 mal pro Jahr bei Zalando bestellten (Q1 2019: 4,5 mal). Auch die Zahl neuer Kunden wuchs deutlich, ein Trend, der sich im April fortsetzte: Im Vergleich zum Vorjahr kamen 39 Prozent mehr neue Kunden zu Zalando.
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May 06, 2020 15:32 ET (19:32 GMT)
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