Liebe Leserin, lieber Leser,
die wirtschaftlichen Sorgen bleiben. Allerdings sind die Sorgen in diesen Tagen weniger auf die Wirtschaft ausgerichtet, sondern mehr auf den Nebenwerte-Sektor. Vor Jahren hatte ich selbst Wirecard - und jetzt überrascht das Unternehmen mit einem Bilanzskandal, der noch größer ist als jemals gedacht.
Wirecard: Ab in den Nebenwerte-Sektor
Wirecard wird nun mit hoher Sicherheit aus dem Dax entfernt werden. Die Marktkapitalisierung allein dürfte schon nicht mehr reichen, um den Konzern in diesem Segment zu halten. Nur hat der Konzern mit seinem Bilanzskandal das gesamte Segment in Verruf gebracht.
• Wie einst am Neuen Markt wurde die Bilanz zunächst über einen längeren Zeitraum gegen alle Ankündigung nicht präsentiert.
• Dann stellte sich im April heraus, dass die Sonderprüfung durch die KPMG in einem entscheidenden Punkt - Bilanzposition über einen Drittpartner - nicht zu Ende geführt werden konnte.
• Nun wurde die Präsentation des Jahresabschlusses erneut verschoben, weil der Wirtschaftsprüfer EY feststellte, dass Guthaben von Treuhandkonten auf den Philippinen gar nicht existieren. Es fehlen 1,9 Milliarden Euro - aller Wahrscheinlichkeit nach auf jeden Fall.
• Der Ex-CEO Markus Braun wurde nur gegen eine Millionen-Kaution auf freien Fuß gelassen.
Es bleibt die Frage, wie es sein kann, dass über Jahre ein solcher Missstand nicht auffliegt. Wirtschaftsprüfer, Medien und auch das BaFin sind gefragt. Die ganze Branche müsste in Aufruhr sein.
Es bleibt dabei: Wirecard kann sich jetzt zwar erholen - mit neuem Vorstand und möglicherweise auch weiter laufenden Krediten - allerdings dürfte die Akte in den kommenden Wochen keine Spekulation wert sein. Denn niemand weiß, ob Wirecard tatsächlich diese Krise überleben wird. Auf diese Chance müssen wir verzichten.
Ich empfehle stattdessen weiterhin:
ISIN: DE0005933972, DE0005933923, DE0008467416, DE0007203275, US09075V1026, DE0005158703, DE0005664809, DE0006231004, DE0006632003, DE0008019001Den vollständigen Artikel lesen ...