DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz sieht in Krise Beginn einer neuen Ära
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat dazu aufgerufen, jetzt "die Weichen für das Wachstum der 20er-Jahre dieses Jahrhunderts zu stellen" und dafür gute wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen angemahnt. "Wir stehen am Beginn einer neuen Ära", sagte Scholz bei der "Preisverleihung Jugend und Wirtschaft" des Bundesverbandes deutscher Banken und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Berlin. "Gerade jetzt in der Krise wird die Zukunft gestaltet", betonte der SPD-Kanzlerkandidat.
Klöckner: CDU hat Anspruch auf Kanzlerkandidatur
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat für den künftigen Parteivorsitzenden mit Nachdruck den Anspruch auf die Kanzlerkandidatur der Union erhoben. "Ich sage als stellvertretende Parteivorsitzende: Natürlich haben wir als große Schwesterpartei den Anspruch, den Kanzlerkandidaten zu stellen", sagte Klöckner der Bild-Zeitung. "Wenn wir das nicht hätten, dann können wir ja gleich einpacken. Dann müssten wir uns erst gar nicht warmlaufen."
Bau-Arbeitgeber stimmen Schlichterspruch zu
Die beiden Arbeitgeberverbände im Bauhauptgewerbe, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), haben dem Schlichterspruch für die Tarifverhandlungen der Branche zugestimmt. Nachdem auch die IG BAU ihre Zustimmung signalisiert habe, könne der Schlichterspruch in Kraft treten, erklärten die Verbände in einer Mitteilung.
EU: Weitere 250 Minderjährige kommen von griechischen Inseln aufs Festland
Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria werden auch 250 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von anderen griechischen Inseln aufs Festland gebracht. Wie ein EU-Sprecher am Donnerstag mitteilte, finanziert die EU die Verlegung der Kinder und Jugendlichen. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson zufolge hat unterdessen die Aufnahme der gut 400 unbegleiteten Minderjährigen aus Moria durch andere EU-Mitgliedstaaten begonnen.
Italien und Griechenland begrüßen geplante Abschaffung der Dublin-Verordnung
Italien und Griechenland haben die geplante Abschaffung der Dublin-Verordnung im Zuge der EU-Asylreform begrüßt. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach am Donnerstag in Rom von einem "Wendepunkt". Darauf habe Italien lange hingearbeitet, da die Dublin-Regeln "zu Lasten der Hauptankunftsländer" gingen, sagte Conte. Der griechische Vize-Minister für Migration, Georgios Koumoutsakos, erklärte die Dublin-Verordnung für "gescheitert".
Österreich schränkt im Kampf gegen zweite Corona-Welle Sozialkontakte deutlich ein
Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle hat die österreichische Regierung die Sozialkontakte nochmals drastisch eingeschränkt. Bei privaten Feiern und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind ab kommenden Montag nur noch zehn Teilnehmer erlaubt, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Donnerstag mitteilte.
Frankreich bereitet sich auf No-Deal-Brexit vor
Angesichts des anhaltenden Streits über die Ausgestaltung der künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU trifft Frankreich Vorbereitungen für den Fall eines No-Deal-Brexit ohne eine Einigung. Paris bereite Unterstützungsmaßnahmen für Bereiche wie Fischerei oder Tourismus vor, die davon besonders betroffen wären, sagte Europaminister Clément Beaune am Donnerstag dem Sender France Inter. Er halte eine Einigung zwischen London und Brüssel zwar weiter für möglich, sei aber "besorgt".
Polen schlägt EU-Milliarden-Fonds für Belarus vor
Angesichts der Krise in Belarus schlägt Polen einen EU-Stabilisierungsfonds für das Land vor. "Der Fonds sollte wirklich bedeutend sein, also mindestens eine Milliarde Euro zu diesem Zeitpunkt", sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem litauischen Amtskollegen in Vilnius. Ein entsprechender Vorschlag soll demnach dem EU-Gipfel nächste Woche vorgelegt werden.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 12. September etwas stärker abgenommen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 33.000 auf 860.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 875.000 vorhergesagt.
Philly-Fed-Index gibt im September leicht nach
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im September leicht eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf plus 15,0 Punkte von plus 17,2 im August. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten exakt einen Rückgang auf plus 15,0 erwartet.
US-Baubeginne im August spürbar gesunken
Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im August deutlich abgeschwächt. Die Zahl der ersten Spatenstiche verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 5,1 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,416 Millionen. Volkswirte hatten eine Abnahme um 3,1 Prozent prognostiziert.
Obama veröffentlicht erste Hälfte seiner Memoiren nach US-Wahl
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat die Veröffentlichung der ersten Hälfte seiner Memoiren für November angekündigt - zwei Wochen nach der US-Präsidentschaftswahl. Das Buch erscheine am 17. November in 25 Sprachen, darunter auch Deutsch, teilte der Verlag Penguin Random House am Donnerstag mit. Das Buch handle davon, "wie wir unsere Spaltungen heilen und die Demokratie für alle funktionieren lassen können", schrieb Obama im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Südafrikas Notenbank rechnet 2020 mit 8,2 Prozent weniger BIP
Südafrikas Notenbank hat den Leitzins am Donnerstag trotz der sich immer weiter verschlechternden Konjunkturaussichten unverändert bei 3,5 Prozent gelassen. Die Wirtschaft in dem am meisten entwickelten Land des Kontinents werde in diesem Jahr um 8,2 Prozent schrumpfen, erklärte die South African Reserve Bank (SARB). Im Juli war sie noch von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 7,3 Prozent ausgegangen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo/kla
(END) Dow Jones Newswires
September 17, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.