DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen Herbstanfang geschlossen.
TAGESTHEMA
Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat eine neue Überprüfung der von einem internationalen Journalisten-Team aufgedeckten Defizite im weltweiten Kampf gegen Geldwäsche angeordnet. "Wir schauen, ob wir aus diesen alten Fällen noch Erkenntnisse ziehen können", sagte der SPD-Politiker der Augsburger Allgemeinen. "Es handelt sich um Vorwürfe, die länger zurückliegen, vor allem in der Zeit bis 2017", betonte Scholz. Seitdem seien in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Konsequenzen gezogen worden um Geldwäsche besser auf die Schliche zu kommen, sagte der Minister. So seien Zuständigkeit für Finanztransaktionsuntersuchungen auf den Zoll verlagert worden und die Zahl der entsprechenden Mitarbeiter auf fast 500 ausgebaut worden, ebenso die zur Verfügung stehenden technischen Mittel. Er habe veranlasst, dass noch einmal "genau geschaut" werde und was "wir als neue Informationen bekommen", erklärte er mit Blick auf die Recherchen eines internationalen Journalisten-Netzwerks, wonach Gelder aus dunklen Quellen im weltweiten Bankennetz gewaschen worden seien.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 DE/Tui AG, Buchungs-Update, Hannover
10:00 DE/Deutsche Telekom AG, PK zu neuen Angeboten, Bonn
13:00 DE/Demire Deutsche Mittelstand Real Estate AG, Online-HV
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 1Q, Beaverton
DIVIDENDENABSCHLAG
KST Beteiligungs AG 0,05 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
-EU 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone September (Vorabschätzung) PROGNOSE: -14,4 zuvor: -14,7 -US 16:00 Verkauf bestehender Häuser August PROGNOSE: +3,2% gg Vm zuvor: +24,7% gg Vm 16:30 US/Fed-Chairman Powell, Anhörung "Coronavirus Aid, Relief, and Economic Security Act"
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Im Tagesverlauf: NL/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2052 im Volumen von 4 bis 6 Mrd EUR (Direkte Auktion) 11:30: DE/Auktion 0,00-prozentiger Schatzanweisungen mit Laufzeit September 2022 im Volumen von 5 Mrd EUR
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.580,50 -0,34 S&P-500-Indikation 3.278,00 -0,21 Nasdaq-100-Indikation 10.963,50 -0,31 Nikkei-225 0,00 0,00 Schanghai-Composite 3.304,75 -0,37 +/- Ticks Bund -Future 174,52 0 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 12.542,44 -4,37 DAX-Future 12.624,00 -3,65 XDAX 12.645,88 -3,62 MDAX 26.499,95 -3,68 TecDAX 2.995,45 -3,93 EuroStoxx50 3.160,95 -3,74 Stoxx50 2.892,80 -2,88 Dow-Jones 27.147,70 -1,84 S&P-500-Index 3.281,06 -1,16 Nasdaq-Comp. 10.778,80 -0,13 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,52 +45
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden nach dem heftigen Rücksetzer zum Start in die Woche am Dienstagmorgen im Plus erwartet. Positiv wirkt, dass sich der Rücksetzer an den US-Börsen in Grenzen hielt. Sollte sich die Meinung festsetzen, dass einen zweite Corona-Welle anstehe, dürfte die Verkaufsbereitschaft der Investoren aber anhalten. Auch aus den USA gibt es keine Nachrichten, die für Entspannung sorgen. Dort scheint ein Ende der Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern über das nächste Fiskalpaket weiterhin in weiter Ferne.
Rückblick: Kräftige Verluste - Alle Stoxx-Branchenindizes schlossen deutlich im Minus. An der Spitze der Verlierer lagen die Aktien aus der Reisebranche mit einem Minus von 5,2 Prozent und der Banken, deren Index um 5,7 Prozent einbrach. Auf die Stimmung drückte die Angst vor weiteren Lockdowns infolge der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen. In London sackten die Aktien der British-Airways-Mutter IAG um 12 Prozent ab. Die Bankenbranche wurde von Geldwäschevorwürfen belastet. Mit Spekulationen über eine schon baldige Kapitalerhöhung ging es für Rolls Royce um weitere 11 Prozent nach unten. Bereits in der Vorwoche gab es ähnliche Spekulationen. Auf der Seite der wenigen Gewinner zogen Tesco um 2,7 Prozent an. Die Aktien profitierte vom boomenden Online-Geschäft des Einzelhändlers.
DAX/MDAX/TECDAX
Kräftige Verluste - Lufthansa fielen mit der sehr schwacvhen Reisebranche um 9,5 Prozent. Die Fluglinie Lufthansa zudem die Flotte nun um 150 statt um 100 Flugzeuge verkleinern. Airbus verloren 6,9 Prozent, MTU 8 Prozent und Fraport 5,2 Prozent. Prognosesenkungen lasteten schwer auf den Aktienkursen von United Internet und 1&1 Drillisch. United Internet brachen um 24 Prozent ein und 1&1 Drillisch um 28 Prozent. Telefonica Deutschland gaben um 4,2 Prozent nach. Hintergrund sind Preiserhöhungen für die Nutzung der Telefonica-Netzkapazität durch 1&1 Drillisch. Grenke gaben wieder nach und fielen um 7,2 Prozent. Der Leasinganbieter zieht Konsequenzen aus den von dem Short-Seller Viceroy Research vorgebrachten schweren Anschuldigungen und lässt das in der Kritik stehende Franchise-System unabhängig prüfen. Auch eine Integration in den Konzern wird erwogen. Zudem lässt Unternehmensgründer Wolfgang Grenke sein Aufsichtsratsmandat ruhen, um Interessenskonflikte zu vermeiden.
XETRA-NACHBÖRSE
Nach dem heftigen Abverkauf im regulären Geschäft erholten sich die Kurse leicht. Die Impulse dafür gingen von der Wall Street aus, wo im späten Handel Gelegenheitskäufe einsetzten. Vor allem die in jüngster Zeit sehr gebeutelten Technologiewerte profitierten davon. Fresenius wurden 1,2 Prozent höher gestellt. Das Unternehmen hatte zwei Anleihen im Gesamtvolumen von 1 Milliarde Euro platziert. Adidas zeigten sich etwas fester. Der Sportartikelhersteller kooperiert mit Lego beim Design für ein beliebtes Schuhmodell.
USA / WALL STREET
Uneinheitlich - Konjunktursorgen aufgrund der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen, der an Schärfe gewinnende US-Präsidentschaftswahlkampf sowie das Unvermögen von Demokraten und Republikanern in den USA, sich auf ein weiteres Wirtschaftspaket zu einigen, schickten die Kurse zunächst steil nach unten. Im späten Handel setzten jedoch Gelegenheitskäufe ein, von denen vor allem die jüngst stark gebeutelten Technologiewerte profitierten. Energiewerte verloren im Sog der rasant fallenden Ölpreise im Schnitt 3,3 Prozent, für den Rohstoffsektor ging es um 3,4 Prozent abwärts. Bankenaktien verbuchten mit Geldwäschevorwürfen Verluste von durchschnittlich 3,3 Prozent. Einzige Gewinner unter den Sektoren waren die Technologiewerte. Im Dow erholten sich Apple um 3,1 Prozent, Microsoft um 1,1 Prozent und Salesforce.com um 0,9 Prozent. Oracle gewannen 1,8 Prozent und Walmarkt 1,3 Prozent. US-Präsident Trump hatte am Wochenende im Grundsatz einer Vereinbarung zugestimmt, mit der die Videoplattform Tiktok des chinesischen Unternehmens Bytedance mit Oracle und Walmart eine Partnerschaft eingehen will. Nikola knickten um 19,3 Prozent ein. Der Gründer und Chairman des US-Elektrolastwagenbauers zieht Konsequenzen aus Betrugsvorwürfen und zieht sich als Executive Chairman und als Mitglied des Verwaltungsrats zurück.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo, 18:54 Uhr % YTD EUR/USD 1,1761 -0,08% 1,1770 1,1738 +4,9% EUR/JPY 122,92 -0,25% 123,23 122,92 +0,8% EUR/CHF 1,0760 -0,05% 1,0765 1,0757 -0,9% EUR/GBP 0,9183 -0,04% 0,9187 0,9175 +8,5% USD/JPY 104,53 -0,14% 104,68 104,72 -3,9% GBP/USD 1,2806 -0,07% 1,2815 1,2791 -3,4% USD/CNH 6,7910 -0,04% 6,7941 6,8006 -2,5% Bitcoin BTC/USD 10.443,26 -0,555 10.501,51 10.386,51 +44,8%
Der Dollar profitierte angesichts der Unsicherheiten am Aktienmarkt von seinem Nimbus als sicherer Hafen. Der Dollarindex stieg um 0,7 Prozent. Der Euro rutschte unter die Marke von 1,18 Dollar und stand im späten US-Handel bei etwa 1,1770. Am Freitagabend hatte er noch bei 1,1863 notiert. Mit Ängsten vor einem Lockdown in Großbritannien stand das Pfund unter Abgabedruck. Zum Dollar gab es 0,9 Prozent nach auf rund 1,2810 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,22 39,31 -0,2% -0,09 -31,5% Brent/ICE 41,31 41,44 -0,3% -0,13 -33,0%
Mit den wieder gestiegenen Konjunktursorgen wegen der Corona-Pandemie und dem festen Dollar gaben die Ölpreise deutlich nach. Am Markt bestand zudem die Sorge, dass Libyen wieder an die Märkte zurückkehrt, wodurch sich das globale Ölangebot weiter erhöhen würde. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel um 4,4 Prozent auf 39,31 Dollar, Brent gab 4,0 Prozent nach auf 41,44 Dollar.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.910,41 1.912,30 -0,1% -1,89 +25,9% Silber (Spot) 24,55 24,83 -1,1% -0,28 +37,5% Platin (Spot) 889,93 884,00 +0,7% +5,93 -7,8% Kupfer-Future 3,05 3,03 +0,7% +0,02 +8,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 22, 2020 01:37 ET (05:37 GMT)
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