DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Bemühungen um ein umfassendes Corona-Hilfspaket gehen Verhandlungsführern des Weißen Hauses und der Demokraten zufolge weiter. Am Dienstag seien Fortschritte erzielt worden, auch wenn die Aussicht auf ein Paket im Wert von etwa 2 Billionen US-Dollar bei den Republikanern im Senat auf Widerstand stößt. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatte signalisiert, sie hoffe, das Weiße Haus bis Dienstagabend in genügend Punkten zu einer Einigung zu bewegen, um entscheiden zu können, ob vor den US-Präsidentschaftswahlen am 3. November ein Abkommen verabschiedet werden könne. Nach den Gesprächen am Dienstag sagten beide Seiten, dass sie bereit seien, ihre Gespräche fortzusetzen. Sie legten sich aber nicht fest, ob eine Einigung möglich sein wird.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 SE/Telefon AB LM Ericsson, Ergebnis 3Q
07:00 NL/Akzo Nobel NV, Ergebnis 3Q
07:00 CH/Zur Rose Group AG, Zwischenbericht 3Q
07:15 CH/Nestle SA, Umsatz 9 Monate
08:15 ES/Iberdrola SA, Ergebnis 9 Monate
09:15 DE/Compleo Charging Solutions AG, Erstnotiz im Prime Standard
der Ffm Wertpapierbörse
13:30 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 3Q
13:30 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 3Q
22:25 US/Tesla Inc, Ergebnis 3Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
-DE/Carl Zeiss Meditec AG, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR
- GB 08:00 Verbraucherpreise September PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+0,6% gg Vj zuvor: -0,4% gg Vm/+0,2% gg Vj - US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Beige Book
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:15 DK/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2022 Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2052 (Volumen offen) 11:00 SE/Auktion 3,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2022 im Volumen von 1,5 Mrd SEK Auktion 0,125-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2031 im Volumen von 3,5 Mrd SEK 12:00 CZ/Auktion variabel verzinslicher Anleihen mit Laufzeit November 2027 im Volumen von maximal 2 Mrd CZK Auktion 0,05-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2029 im Volumen von maximal 4 Mrd CZK Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2040 im Volumen von maximal 2 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.769,00 0,42 S&P-500-Indikation 3.456,25 0,56 Nasdaq-100-Indikation 11.707,50 0,38 Nikkei-225 23.665,78 0,42 Schanghai-Composite 3.310,46 -0,53 +/- Ticks Bund -Future 175,55% -14 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 12.736,95 -0,92 DAX-Future 12.715,00 -0,13 XDAX 12.729,34 -0,13 MDAX 27.692,89 -0,44 TecDAX 3.109,40 -1,35 EuroStoxx50 3.227,87 -0,45 Stoxx50 2.892,01 -0,63 Dow-Jones 28.308,79 0,40 S&P-500-Index 3.443,12 0,47 Nasdaq-Comp. 11.516,49 0,33 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 175,69% -42
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer freundlichen Eröffnung am Aktienmarkt rechnen Händler am Mittwoch. "Europa dürfte vom neuen Optimismus zu den den US-Verhandlungen über ein Fiskalpaket profitieren", sagt ein Händler. Von einem Fiskalpaket dürften vor allem die Zykliker profitieren, ergänzt ein weiterer Marktteilnehmer. Da die Rohstoffe am Morgen auf breiter Front anziehen, dürften Branchentitel begünstigt werden. Auch die Futures auf die US-Indizes legen am Morgen deutlich zu, in Asien geht es überwiegend leicht aufwärts. Als Widerstand im DAX nennen Händler die 13.000er Marke, als Unterstützung die 12.700er und dann die 12.600er Marke. Impulse dürften auch weiterhin von der Berichtssaison ausgehen.
Rückblick: Uneinheitlich - Während der DAX mit einem kräftigen Minus schloss und auch Amsterdam leichter aus dem Handel ging, zogen die Kurse in Madrid und Mailand an. Bei den Branchen legten die Sektorindizes der Banken und der Reise-Aktien zu. Dagegen ging es mit den Aktien der Gesundheits-, Technologie- und Chemie-Branche nach unten. Teilnehmer sprachen auch von einer abwartenden Haltung zum "Tag der Entscheidung". So lief in den USA die Frist für eine Einigung über das Fiskalpaket ab. Bank-Aktien wurden von den Quartalszahlen der UBS gestützt. Diese gewannen 2,7 Prozent. IAG stiegen um 6,6 Prozent, Easyjet um 5,7 Prozent. Die Hoffnung in der Branche ruhe auf einem Impfstoff und darauf, dass der Preiskampf der vergangenen Jahre nach der Corona-Krise vorbei sei. Logitech machten einen Sprung um 15,8 Prozent. Der Hersteller von Computerzubehör hatte nach einem guten zweiten Quartal die Prognose angehoben.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Lufthansa zogen mit generell festen Branchentiteln um 2,9 Prozent an, obwohl die Quartalszahlen sehr schwach ausgefallen waren. Auch der Branche nahe stehende Aktien legten deutlich zu, so MTU und Fraport mit Aufschlägen zwischen gut 3 und knapp 5 Prozent. BMW hatte im dritten Quartal von der Erholung der Automärkte sowie Kostensenkungen profitiert und bei der Cashflow-Entwicklung positiv überrascht. Die BMW-Aktie schloss 0,7 Prozent im Plus. Von sehr schwachen Zahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Munich Re. Der Gewinn hat sich mehr als geviertelt. Das lag allerdings überwiegend an Covid-19, so dass auch hier die Hoffnung besteht, dass sich die Lage irgendwann wieder bessert. Die Titel verloren 0,6 Prozent. Jenoptik sanken um 5,9 Prozent ein. Das Unternehmen hatte die Umsatzprognose gesenkt. Teamviewer verloren 8,4 Prozent auf 42,24 Euro. Finanzinvestor Permira hatte 22 Millionen Aktien zu einem Preis von 42,25 Euro je Aktie bei Investoren platziert - ein Anteil von rund 11 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Atoss stiegen um 2,0 Prozent. Das Unternehmen hatte seine Jahresprognose nach einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung im dritten Quartal angehoben. Baumot gaben indessen 5,0 Prozent nach. Der Spezialist für Abgasreinigung hatte seine Jahresprognose wegen den Belastungen aus der Corona-Pandemie massiv gesenkt.
USA / WALL STREET
Fester - Der Handel war von deutlichen Schwankungen gekennzeichnet. Der Fokus der Anleger lag vor allem auf dem Fristende für die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über ein neues US-Konjunkturprogramm. Bis Dienstagabend musste eine Einigung erzielt werden. Nur so könne ein Entlastungsgesetz auszuarbeiten werden, das vor der Präsidentenwahl verabschiedet werden könne, hieß es. Daneben wurde mit Sorge auf die weiter steigende Zahl an globalen Corona-Neuinfektionen geschaut. Für IBM ging es um 6,4 Prozent nach unten. Die Ergebnisse für das dritte Quartal lagen zwar über den Erwartungen, doch wagte das Unternehmen keinen Ausblick. Die Intel-Aktie fiel um 2,1 Prozent. Der Chiphersteller hatte eine Einigung über den Verkauf der NAND-Speicherchip-Sparte an SK Hynix für rund 9 Milliarden US-Dollar erzielt. GM legten um 6,7 Prozent zu, nachdem Bank of America für die Aktie ein deutliches Aufwärtspotenzial ausgemacht hatte. Procter & Gamble gewannen 0,4 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hatte im ersten Geschäftsquartal von einer starken Nachfrage nach Hygiene- und Haushaltsprodukten profitiert. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben. Travelers hatte im dritten Quartal trotz höherer Belastungen aus Katastrophen deutlich mehr verdient und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie stieg um 5,7 Prozent.
Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ging es bei sinkenden Notierungen um 2,7 Basispunkte auf 0,80 Prozent nach oben.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1847 +0,20% 1,1824 1,1827 +5,6% EUR/JPY 124,72 +0,01% 124,70 124,82 +2,3% EUR/CHF 1,0733 +0,08% 1,0725 1,0729 -1,1% EUR/GBP 0,9126 -0,10% 0,9135 0,9124 +7,8% USD/JPY 105,28 -0,19% 105,48 105,57 -3,2% GBP/USD 1,2982 +0,28% 1,2943 1,2958 -2,0% USD/CNH 6,6344 -0,42% 6,6623 6,6664 -4,8% Bitcoin BTC/USD 12.242,50 2,617 11.930,25 11.947,50 +69,8%
Der Euro notierte 0,5 Prozent fester bei 1,1825 Dollar und damit über der Marke von 1,18 Dollar, an die ihn am Montag Äußerungen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde herangetragen hatten. Diese hatte sich für einen dauerhaften EU-Wiederaufbaufonds ausgesprochen. Für einen deutlicheren Anstieg über 1,18 Dollar fehlten dem Euro die notwendigen weiteren Impulse, wie die ING sagte.
Der Dollar bleibt am Morgen im asiatisch geprägten Devisenhandel unter Druck. Die wieder entfachten Hoffnungen auf das zügige Zustandekommen eines US-Konjunkturpaketes dämpften das Interesse an vermeintlich sicheren Häfen wie dem Greenback, heißt es im Handel.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,52 41,70 -0,4% -0,18 -26,4% Brent/ICE 42,93 43,16 -0,5% -0,23 -29,9%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 21, 2020 01:40 ET (05:40 GMT)
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