DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
DIW: Mehrwertsteuersenkung hat deutsche Wirtschaft 2020 gestützt
Die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020 hat die Wirtschaftsleistung in Deutschland nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) um 0,5 Prozent erhöht. Unter Verweis auf eigene Modellsimulationen erklärte das Institut, der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hätte sogar bei rund 1 Prozent liegen können - wenn die Mehrwertsteuersenkung vollständig an die Verbraucher weitergegeben worden wäre. Dennoch habe sie ihr Ziel, kurzfristig den Konsum zu stabilisieren, erreicht.
Corona-Wirtschaftshilfen des Bundes bei knapp 100 Milliarden Euro
Der Bund hat seit März vergangenen Jahres knapp 100 Milliarden Euro an Corona-Wirtschaftshilfen für die Wirtschaft bereitgestellt. Das Wirtschaftsministerium erhofft sich, dass die Gelder in diesem Jahr eine Trendumkehr in der von der Corona-Pandemie stark getroffenen Wirtschaft bewirken. Außerdem wurden rund 30 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld bewilligt. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von "100 Milliarden Euro, die unsere Wirtschaft in schwerer Zeit stabilisiert, Arbeitsplätze gesichert und die Substanz unserer Wirtschaft erhalten haben".
Sprecher: Seehofer hat sich mit dem Coronavirus infiziert
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. "Bundesinnenminister Seehofer hat sich mit dem Corona-Virus infiziert", erklärte Seehofers Sprecher Steve Alter über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Er befindet sich in häuslicher Isolation und hat derzeit keine Krankheitssymptome."
Merkel: Maritime Wirtschaft befindet sich in schwerer See
Die maritime Wirtschaft wird nach Erwartung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch lange benötigen, um die schweren pandemiebedingten Einbrüche wieder wettzumachen. "Unverkennbar ist die maritime Branche leider auch in schwere See geraten", sagte Merkel in einer Grußbotschaft zur 12. Nationalen Maritimen Konferenz per Liveschalte aus Berlin. "Die pandemiebedingte Abkühlung der Weltkonjunktur ist gerade auch am Hafen- und Frachtgeschäft abzulesen. Es wird auch noch einige Zeit dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden wird", betonte Merkel.
DZ Bank: Teures Holz belastet die Bauwirtschaft
Der massive Anstieg der Holzpreise in den vergangenen Monaten belastet nach Aussage der DZ Bank die deutsche Bauindustrie. "Die Erzeugerpreise der Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke sind im ersten Quartal um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, im März waren es sogar 14 Prozent", schreiben die Analysten dieses Hauses. Sie weisen darauf hin, dass insbesondere das Ausbaugewerbe, also etwa die Dachdeckerei und Zimmerei, direkt betroffen ist. Betroffen sei auch der Fertighausbau, soweit er keine langfristigen Verträge mit seinen Zulieferern abgeschlossen habe.
EU-Kommission fordert Hilfe für Italien bei Flüchtlingsaufnahme
Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, Italien bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu helfen. Sie habe angesichts der zahlreichen Bootsflüchtlinge auf der Mittelmeerinsel Lampedusa mit Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese telefoniert, sagte Innenkommissarin Ylva Johansson am Montag in Brüssel.
Maas kritisiert Ungarn wegen Blockade von Hongkong-Erklärung der EU
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Ungarn wegen der Blockade einer Verurteilung der Wahlrechtsreform in Hongkong durch die EU kritisiert. Das Veto Budapests sei "nicht nachvollziehbar", sagte Maas nach Beratungen der EU-Außenminister. Es sei wichtig, dass die EU gegenüber China mit einer Stimme spreche. "Das ist bedauerlicherweise von Ungarn verhindert worden." Die EU hatte die Erklärung zu Hongkong eigentlich am Montag verabschieden wollen.
Fed/Evans: Zu früh für Diskussion um Ende der Fed-Unterstützung
Nach Meinung des Präsidenten der Federal Reserve Bank von Chicago, Charles Evans, zeigt der unerwartet schwache US-Arbeitsmarktbericht für April die Schwierigkeiten der Wirtschaft, die Aktivität wieder anzukurbeln. In seinen Ausführungen signalisierte er, dass es bis zu einer Änderung der Geldpolitik noch geraume Zeit dauern wird. Es seien stärkere Zahlen von Arbeitsmarkt erforderlich, ehe die Fed beginnen könne, ihre Unterstützung für die Wirtschaft zurückzufahren.
Myanmars entmachtete Regierungschefin Suu Kyi soll am 24. Mai vor Gericht erscheinen
Die entmachtete Regierungschefin Myanmars, Aung San Suu Kyi, soll am 24. Mai erstmals persönlich vor Gericht erscheinen. Nach wie vor sei es Suu Kyi jedoch nicht erlaubt, ihre Verteidiger zu treffen, teilte ihr Anwalt Khin Maung Zaw mit. "Das Problem ist nicht gelöst, weil die Polizei nicht gesagt hat, ob sie unser Treffen einrichten kann", sagte er. Seit dem Militärputsch am 1. Februar wurde Suu Kyi nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
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May 10, 2021 13:00 ET (17:00 GMT)
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