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Andrew Howard (Schroders): Ausblick 2023, Nachhaltigkeit - fünf Trends

20.12.2022 - "Während sich die Welt weiter von Covid-19-Lockdowns erholt, werden die Risse in der Wirtschaft und Gesellschaft sowie in den Umweltzielen deutlicher.

Die Schulden, die die Krise hinterlässt, werden die Möglichkeiten der Regierungen 2023 und darüber hinaus einschränken, der Gesellschaft in schwierigen Zeiten zu helfen.

Weitere Eingriffe dürften zu erwarten sein, und Unternehmen spielen voraussichtlich eine größere Rolle, um kritische Probleme zu lösen, ob Klimawandel, Gefährdung der Artenvielfalt oder Lebenshaltungskosten.

Mit anderen Worten: Die Zukunft, die vor uns liegt, wird ganz anders aussehen als die Vergangenheit, aus der wir kommen. Die aktive Vermögensverwaltung eines Fondsmanagers und dessen Fähigkeit, die Anlagestrategie bei Herausforderungen und Chancen künftig anzupassen, wird für die Wertentwicklung daher wichtiger sein als jemals zuvor. "

Klimawandel und politischer Wille

"Der Klimawandel ist ein unvermeidliches Thema. Alle Anleger spüren die Konsequenzen, nicht nur die der Erderwärmung und der Umweltschäden an sich, sondern auch die der politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ursachen. Anleger müssen sich jede Investition, die mit diesen Risiken behaftet ist, gut überlegen, und sie neben den Chancen für die Klimalösungen verwalten.

Bei Schroders engagieren wir uns für die Umstellung auf Netto-Null in den kommenden Jahrzehnten. Hierzu gehört auch die Festlegung eines wissenschaftsbasierten Ziels, das Anfang 2022 durch die Initiative Science-Base Targets validiert wurde.

Ein Ziel festzulegen, ist der einfache Teil. Wie wir und andere Firmen dekarbonisieren, ist ausschlaggebend für den Wert, den wir für unsere Kunden schaffen. Unser Fahrplan ist der Aktionsplan zur Klimawende.

Die politische Dynamik hat 2022 deutlich abgenommen. Wichtig ist allerdings, dass der Privatsektor weiter Fortschritte macht und dazu beiträgt, die Lücke zwischen den Ambitionen, die von den Staatsoberhäuptern der Welt vorgelegt wurden, und der Bereitschaft der Unternehmen für den Übergang teilweise zu schließen.

Der in Ägypten stattgefundene Klimagipfel im November, COP27, trug wenig dazu bei, Worten Taten folgen zu lassen. Man verständigte sich jedoch auf einen Fonds für Verluste und Schäden, um sich entwickelnden Nationen zu helfen. Damit dürfte es leichter fallen, die 2015 in Paris festgelegten Ziele umzusetzen. Später im Verlauf von 2023 wird sich das Augenmerk auf die COP28 in den VAE richten.

Wir legten den Fokus auf unsere Stimme und unseren Einfluss, um die am stärksten betroffenen Unternehmen zu bewegen, Pläne für den Übergang auszuarbeiten. Im kommenden Jahr werden wir diese Bemühungen verstärken. "

Naturkapital

In diesem Zusammenhang sind die Rolle des Naturkapitals und die Gefährdung der Artenvielfalt von zentraler Bedeutung. Die Klimabedrohung ist charakteristisch für die strukturellen und zunehmenden Spannungen: Die steigende Nachfrage einer größeren, reicheren und hungrigeren Weltbevölkerung, die mit den endlichen Ressourcen der Welt versorgt werden soll.

"Wir verbrauchen heute Ressourcen von 1,7 Erden jährlich, sodass die Naturkapitalbilanz immer defizitärer wird und die Gefahren, die durch die Degradierung der globalen Ökosysteme entstehen, zunehmen.

Schätzungen zufolge verbucht das Naturkapital jährlich Verluste in Höhe von 10 Bio. US-Dollar, was den Anstieg der versteckten Verbindlichkeiten in der Weltwirtschaft unterstreicht.

Die eklatante Realität: Das Naturrisiko entwickelt sich rasch zu einem integralen Faktor für Anlagerisiko und -rendite. Wir riefen deshalb Ende 2022 unseren ersten unternehmensweiten ""Plan for Nature"" ins Leben. Dazu bündelten wir unsere bisherigen Maßnahmen und legten die künftige Ausrichtung fest. So gehen wir die Ursachen und Auswirkungen des Naturverlusts an. "

Lebenshaltungskosten und andere soziale Belastungen

"Die Bevölkerungen vieler Länder stecken aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten in einer Krise. Sie dürfte sich im Verlauf 2023 abschwächen, aber die Verarmung ist eine Gefahr, die wir im Auge behalten. Wenige Staaten verfügen über die Finanzkraft, die Defizite der Privathaushalte abzufangen. Soziale Spannungen könnten sich daher verschärfen. Auch Unternehmen geraten unter Druck, zu gewährleisten, dass gefährdete Mitarbeitende geschützt sind. Dies erfolgt über Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie Sozialleistungen für die Belegschaft. Firmen sind zudem verantwortlich für die Arbeitnehmer in den Lieferketten.

Der Druck auf politische Systeme könnte sich erhöhen. Die Überzeugung der Anleger könnte daher abnehmen, dass die politische Führung deutliche Prioritäten setzt. Die Verantwortung könnte wieder auf die Unternehmen und Anleger wie uns zurückfallen.

Die Themen Klimawandel und Natur beherrschten die Schlagzeilen, vor allem im Vorfeld von COP27 und COP15. Wir gehen im neuen Jahr von einem verstärkten Fokus auf Folgendes aus: Management des Humankapitals, Menschenrechte, Vielfalt und Inklusion. Hierbei handelt es sich um Kernthemen für die Active Ownership für uns bei Schroders."

Active Ownership und Impact

"Die wertbestimmenden Kräfte der Finanzmärkte verstärken sich, und deshalb ist die Titelauswahl nur eine Teillösung. Unsere Fähigkeit, uns bei den Unternehmen und Vermögenswerten, in die wir investiert haben, zu engagieren, ist ein entscheidender und notwendiger Faktor, um für unsere Kunden Wert zu schaffen.

Nur wenige Unternehmen sind darauf vorbereitet, was uns erwartet. Sie zu unterstützen oder zu animieren, sich darauf vorzubereiten, ist wichtig, um ihren Wert zu schützen.

Anfang 2022 veröffentlichten wir unseren eigenen ""Engagement Blueprint"". Darin legten wir unsere Erwartungen bezüglich der Unternehmen fest, in die wir investieren. Gleichzeitig ist dies die Grundlage für die zukünftige Planung.

Wir verstärken den Fokus auf das Impact Investing, und Active Ownership ist dabei ebenfalls eine wichtige Komponente dieser Strategien. Wir führten 2022 eine Umfrage unter über 700 institutionellen Anlegern durch. Sie ergab, dass knapp die Hälfte (48 %) den Schwerpunkt auf die Auswirkungen ihrer Investitionen legen. Gegenüber 2020, als ein Drittel (34 %) dies taten, ist das ein Anstieg. Wir rechnen damit, dass dieser Trend anhält."

Regulierung

"Diese Entwicklungen vollziehen sich in einer Branche, die intensiver überprüft wird und mehr Skepsis erfährt als je zuvor.

Die Regulierung breitet sich von der EU auf andere Teile der Welt aus. Die Forderungen nach Transparenz und Klarheit der Produktversprechen nehmen mit Recht zu.

Das in der Presse stets erwähnte Greenwashing unterstreicht, wie wichtig die Transparenz ist. Ehrlichkeit, Transparenz und Beständigkeit sind die richtige Antwort darauf. Im Vorfeld von COP15 haben wir beispielsweise die Kampagne Make it Mandatory von Business for Nature unterzeichnet. Sie ruft zu einer verbindlichen Offenlegung naturbedingter Auswirkungen und Abhängigkeiten durch alle großen Unternehmen und Finanzinstitute ab 2030 auf.

Wir wollen unseren Kunden unbedingt dabei helfen, sich bei unseren Anlageprodukten zurechtzufinden und zu verstehen, was sie von den verschiedenen Strategien erwarten können. "

Fazit

"Wer in den vergangenen Jahren in der Investmentbranche das Augenmerk auf Nachhaltigkeit legte, war sehr beschäftigt.

Umfang und Tempo der regulatorischen Änderungen waren ganz erheblich.

Analysen und Modelle mussten weiterentwickelt werden. Das Engagement bei Unternehmen, in die wir investieren, wurde zudem angepasst, um die Auswirkungen struktureller, sozialer und ökologischer Trends der wachsenden ESG-Datenmengen besser zu verstehen. Und all dies trägt zu den Anforderungen bei.

Daran wird sich 2023 nichts ändern. "

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