Von Maarten van Tartwijk
AMSTERDAM--Nachdem er am Montagnachmittag mit seinen Äußerungen zur Bankenrettung die Märkte durchgerüttelt hat, legte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am späten Abend im niederländischen Fernsehen nach. Bei der Rettung von Banken sollten nicht alle Risiken von den Steuerzahlern getragen werden. "Anteilseigner, Anleihenbesitzer und Kontoinhaber können ebenfalls ihren Teil leisten", sagte Dijsselbloem in der Talkshow Pauw & Witteman. "Diese Linie kann ich verteidigen, auch wenn es der Finanzsektor nicht gerne hört."
Zuvor hatte der niederländische Finanzminister in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters und der Financial Times den Eindruck vermittelt, dass die im Falle Zyperns angewendete Beteiligung von Guthaben über 100.000 Euro ein Beispiel für künftige Rettungsprogramme sein könnte. Das hatte schwere Verluste bei Bankaktien zur Folge.
Wörtlich hatte Dijsselbloem gesagt: "Wenn es bei einer Bank ein Risiko gibt, dann fragen wir zuerst: 'OK, was wollt ihr dagegen unternehmen? Was könnt ihr tun, um euch selbst zu rekapitalisieren?' Wenn eine Bank das nicht kann, reden wir mit den Aktionären und den Anleihegläubigern und bitten sie, an der Rekapitalisierung der Bank teilzunehmen, und wenn erforderlich auch mit den Inhabern von unversicherten Bankeinlagen."
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March 26, 2013 02:04 ET (06:04 GMT)
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