Düsseldorf (ots) - Schon lange senden die Parteien im deutschen Fußball-Streit nur noch Signale eigener Macht. Hier der Deutsche Fußball Bund, der gegen alte Absprachen, die Ex-Präsident Reinhard Grindel im Einigungsversuch noch ausgegeben hatte, wieder Kollektivstrafen gegen Fußball-Fans ausspricht. Dort die Anhänger in der Kurve, die in den jüngsten DFB-Pokalspielen zahlreich Plakate zeigten, mit denen sie ihre Macht demonstrierten, kurzerhand aber auch jedes deutsches Fußballspiel zum Abbruch bringen zu können.
Es ist die Eskalation des vergangenen Spieltags um Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp als Symbolfigur und diese Angst der Fußball-Organisatoren, der Kurve die Herrschaft auf Willkür überlassen zu müssen, die die Parteien in die Gespräche des Donnerstags geführt hat.
Es ist also eine unheilvolle Konstellation: Die Beteiligten kommen zusammen, weil sie einen Konflikt kurzfristig befrieden müssen, der über Jahre entstanden und tiefgründig ist. Weniger, weil sie ihn befrieden wollen. Denn dazu würde gehören - das Einmaleins der Psychologie -, den anderen anzuhören und verstehen zu wollen, Kompromisse im Köcher zu haben. Und nicht stattdessen gleich wieder verhärtet zu den Waffen zu greifen.
Das aber haben alle getan: Der DFB, indem er den Präsidenten Fritz Keller im ZDF-Sportstudio in einen undurchdachten Auftritt entsendet hat, der allzu martialisch daher kam und gezeichnet war vom Moment des Hopp-Schreckens aus den Stadien - und nicht von einer langfristigen Strategie der Befriedung. Und die Ultras, deren Botschaften auf den Tribünen des DFB-Pokals zu besichtigen waren. Tenor: Wir halten alle Fäden in der Hand. Sonst niemand.
Dass darüber auch die DFL mit dem DFB in Konflikt geraten ist, überrascht nicht: Die Kollektivstrafen gegen Dortmunder Anhänger, die Hopp auf Fadenkreuz-Plakaten abbildeten, kommen bei der DFL schon deshalb schlecht an, weil sie den Ligaverband an empfindlichster Stelle treffen: Der nämlich wirbt mit bunten Choreografien aus den Stadien, er verkauft ein fertiges und rundes Fußball-Produkt im In- und Ausland, stets mit Sinn nach Steigerung der Einnahmen. Die jüngsten Bilder sind also Gift: das Ballgeschiebe in Hoffenheim, die drohenden Abbrüche, die desillusionierten Fans, die sich vom Geschehen abwenden und in Selbstinszenierung verfallen. Man merkt: Jeder verteidigt sein Ressort.
Das ist die Bestandsaufnahme, mit der alle jetzt in das nächste Bundesliga-Wochenende gehen: Feuer wird mit Benzin bekämpft. Und wenn alles in Flammen steht, streiten sich die Brandstifter, wer denn jetzt eigentlich noch als Feuerwehrmann die Löscharbeiten übernimmt. Schauen wir mal.
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Es ist die Eskalation des vergangenen Spieltags um Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp als Symbolfigur und diese Angst der Fußball-Organisatoren, der Kurve die Herrschaft auf Willkür überlassen zu müssen, die die Parteien in die Gespräche des Donnerstags geführt hat.
Es ist also eine unheilvolle Konstellation: Die Beteiligten kommen zusammen, weil sie einen Konflikt kurzfristig befrieden müssen, der über Jahre entstanden und tiefgründig ist. Weniger, weil sie ihn befrieden wollen. Denn dazu würde gehören - das Einmaleins der Psychologie -, den anderen anzuhören und verstehen zu wollen, Kompromisse im Köcher zu haben. Und nicht stattdessen gleich wieder verhärtet zu den Waffen zu greifen.
Das aber haben alle getan: Der DFB, indem er den Präsidenten Fritz Keller im ZDF-Sportstudio in einen undurchdachten Auftritt entsendet hat, der allzu martialisch daher kam und gezeichnet war vom Moment des Hopp-Schreckens aus den Stadien - und nicht von einer langfristigen Strategie der Befriedung. Und die Ultras, deren Botschaften auf den Tribünen des DFB-Pokals zu besichtigen waren. Tenor: Wir halten alle Fäden in der Hand. Sonst niemand.
Dass darüber auch die DFL mit dem DFB in Konflikt geraten ist, überrascht nicht: Die Kollektivstrafen gegen Dortmunder Anhänger, die Hopp auf Fadenkreuz-Plakaten abbildeten, kommen bei der DFL schon deshalb schlecht an, weil sie den Ligaverband an empfindlichster Stelle treffen: Der nämlich wirbt mit bunten Choreografien aus den Stadien, er verkauft ein fertiges und rundes Fußball-Produkt im In- und Ausland, stets mit Sinn nach Steigerung der Einnahmen. Die jüngsten Bilder sind also Gift: das Ballgeschiebe in Hoffenheim, die drohenden Abbrüche, die desillusionierten Fans, die sich vom Geschehen abwenden und in Selbstinszenierung verfallen. Man merkt: Jeder verteidigt sein Ressort.
Das ist die Bestandsaufnahme, mit der alle jetzt in das nächste Bundesliga-Wochenende gehen: Feuer wird mit Benzin bekämpft. Und wenn alles in Flammen steht, streiten sich die Brandstifter, wer denn jetzt eigentlich noch als Feuerwehrmann die Löscharbeiten übernimmt. Schauen wir mal.
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