DJ EZB/De Guindos: Europas Banken sind robust
FRANKFURT (Dow Jones)--"Europas Banken sind robust, sie sind widerstandsfähig." Diesen Ausblick gab der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, auf die Ergebnisse der europäischen Banken-Stresstests, die am Abend veröffentlicht werden. "Die Details veröffentlichen wir ja erst am Freitagabend, aber so viel kann ich schon jetzt sagen." Dem Handelsblatt sagte er, "unser ungünstigstes Szenario ist diesmal noch anspruchsvoller als beim letzten Test 2018, und die Banken haben ja zudem gerade das schwierige Jahr 2020 verkraftet." Er erwarte, dass sich die Banken im Test im Großen und Ganzen gut geschlagen haben.
Mit Blick auf die derzeit anziehenden Preissteigerungsraten in der Eurozone sieht de Guindos bislang "keine Anzeichen", dass aus einer vorübergehenden eine strukturelle Inflation wird. Die Notenbank müsse aber wachsam bleiben und mögliche Zweitrundeneffekte, etwa Lohnerhöhungen beobachten. "Für den Euro-Raum erwarten wir den Höhepunkt im November mit etwa 3 Prozent", sagte er mit Blick auf die Inflationslage. "Im kommenden Jahr wird das Tempo wieder abnehmen, weil dann einige Sondereffekte, etwa die vorübergehende Senkung der deutschen Mehrwertsteuer im Jahr 2020, nicht mehr in die Rechnung eingehen."
De Guindos geht davon aus, dass die Wirtschaft der Eurozone noch auf absehbare Zeit Unterstützung braucht. Wenn das Anleihekaufprogramm PEPP der EZB, das für den Notfall der Pandemie geschaffen wurde, im kommenden Jahr ausläuft, dürfe es keinen "Klippeneffekt" geben, warnt der EZB-Vizepräsident.
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July 30, 2021 00:55 ET (04:55 GMT)
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