DJ Industrie in der Eurozone drosselt Produktion im Juni
LUXEMBURG (Dow Jones)--Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion auch im Juni gedrosselt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,3 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Im Mai war die Industrieproduktion um 1,1 Prozent gesunken. Hinter dem Rückgang standen vor allem Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten wie etwa Halbleiter.
Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 9,7 Prozent höher. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 10,5 Prozent gerechnet. Der relativ hohe Anstieg beruht auf dem Vergleich mit außergewöhnlich niedrigen Daten im Juni 2020, als die Wirtschaft inmitten der öffentlichen Gesundheitskrise in weiten Teilen beeinträchtigt war.
Wie Eurostat weiter mitteilte, sank die Industrieproduktion in der EU-27 im Juni um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich lag sie um 10,5 Prozent höher.
Die Aussichten für den Industriesektor in der Eurozone sind grundsätzlich positiv, da die Impfprogramme helfen, die anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen zu überwinden und die Nachfrage anzukurbeln. Allerdings beeinträchtigen aktuell Lieferengpässe die Produktion in einigen Sektoren, vor allem in der Automobilindustrie, und diese Belastungen werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahres nicht vollständig abklingen, sagen Ökonomen.
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DJG/apo/smh
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August 12, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)
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