DJ Stärkster Anstieg der Großhandelspreise seit 1974
WIESBADEN (Dow Jones)--Die Preise im deutschen Großhandel sind im Juli um 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, ist das die höchste Steigerungsrate seit Oktober 1974. Damals waren die Großhandelspreise wegen der ersten Ölkrise kräftig in die Höhe geschossen. Im Juni waren die Großhandelspreise um 10,7 Prozent und im Mai um 9,7 Prozent gestiegen.
Die hohen Steigerungsraten begründen sich zum Teil durch einen Basiseffekt in Folge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Corona-Krise sowie durch viele aktuell gestiegene Preise für Rohstoffe und Vorprodukte. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelsverkaufspreise im Juli um 1,1 Prozent.
Den größten Einfluss auf die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Juli der Preisanstieg im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug um 59,2 Prozent.
Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (95,6 Prozent), mit Roh- und Schnittholz (59,9 Prozent) sowie mit Mineralölerzeugnissen (34,3 Prozent). Erheblich teurer wurden im Vorjahresvergleich auch Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (20,7 Prozent).
Niedriger als im Juli waren die Preise im Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software (minus 2,3 Prozent).
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August 13, 2021 03:04 ET (07:04 GMT)
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