DJ EZB: Höhere PEPP/APP-Nettoanleihekäufe im Januar
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettoanleihekäufe im Januar etwas hochgefahren. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die Anleihebestände unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP um 50,113 (Dezember: +49,375) Milliarden Euro zu und die unter dem APP-Programm um 18,839 (+16,670) Milliarden Euro. Beim APP entfiel mit 17,292 (+12,989) Milliarden wie üblich der größte Teil auf öffentliche Anleihen. Der Bestand an Unternehmensanleihen stieg um 6,970 (+3,007) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds verringerten sich dagegen um 3,761 (+0,942) Milliarden Euro und die an ABS um 1,663 (-0,269) Milliarden Euro.
Die EZB will ihre APP-Anleihebestände bis März um rund 20 Milliarden Euro erhöhen. Im zweiten Quartal soll das Monatsvolumen laut Beschluss von Dezember um 60 Milliarden Euro erhöht werden und im dritten Quartal um 30 Milliarden, um so die Marktauswirkungen der Beendigung der PEPP-Nettokäufe abzufedern. Ab dem vierten Quartal soll das Monatsvolumen der Nettokäufe wieder 20 Milliarden Euro betragen. Die Dezember-Beschlüsse könnten im März revidiert werden.
Allerdings kommt es von Monat zu Monat zu Schwankungen, weil die EZB ihre Käufe der Marktliquidität anpasst. Zudem haben die Zentralbanken eine gewisse Frist, ehe sie fällig gewordene Anleihen ersetzen.
Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des APP erworbenen Staatsanleihebeständen lag per Ende Januar bei 26,9 (27,0) Prozent und Frankreichs bei 22,0 (21,9) Prozent. Italiens stieg auf 18,4 (18,2) Prozent, während Spaniens auf 12,8 (13,0) Prozent zurückging. Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent.
Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wird. Außerdem werden keine griechischen Staatsanleihen erworben. Nach Ende des PEPP soll die EZB aber unter bestimmten Umständen die Möglichkeit bekommen, auch griechische Papiere zu kaufen. Zudem kaufen die Zentralbanken Anleihen supranationaler Organisation in schwankenden Mengen.
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February 08, 2022 09:29 ET (14:29 GMT)
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