DJ EZB/Lagarde: Zentralbanken sollten Konsumenten vor "Gafa" schützen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Digitales Zentralbankgeld kann den Konsumenten nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde einen besseren Schutz der Privatsphäre bieten als private Formen digitalen Geldes. In einem Interview für eine Konferenz der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu digitalem Zentralbankgeld wies Lagarde darauf hin, dass Zentralbanken im Gegensatz zu privaten Akteuren wie Google, Amazon und Facebook oder Apple ("Gafa") keine finanzielle Interessen verfolgten und dass es beim Umgang mit Kundendaten eine Asymmetrie zwischen Europa und den USA gebe.
"Es gibt viel mehr Schutz in Europa als in den USA", sagte Lagarde. Sie wisse, dass die Gafa dieser Welt das nicht so schön fänden. "Sie haben intensive Lobbyarbeit in Brüssel und anderswo geleistet, um das Niveau dieses Schutzes zu verringern, um den Datenaustausch viel flüssiger und reibungsloser zu gestalten - zum Zweck der Monetarisierung", sagte Lagarde.
Sie hoffe sehr, dass die Zentralbanken einen ausreichenden gemeinsamen Nenner bezüglich des Respekts der Privatsphäre der Bürger finden würden. "Ich verstehe, warum Google, Amazon, Facebook Meta dagegen Lobbyarbeit machen - aber doch nicht Zentralbanken", sagte Lagarde.
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March 22, 2022 11:12 ET (15:12 GMT)
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