DJ Anstieg Euroraum-Erzeugerpreise beschleunigt sich weiter
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Anstieg der Erzeugerpreise im Euroraum hat sich im März deutlicher als erwartet beschleunigt. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat um 5,3 Prozent und lagen um 36,8 (Februar: 31,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 4,9 und eine Jahresteuerung von 36,0 Prozent prognostiziert.
Der erhöhte Inflationsdruck ging vor allem von den Energieerzeugerpreisen aus, die mit einer Jahresrate von 104,1 (87,3) Prozent stiegen. Bei Vorleistungsgütern betrug die Teuerung 22,6 (20,9) Prozent, bei Verbrauchsgütern 8,7 (7,0) Prozent, bei Gebrauchsgütern 7,9 (7,29 Prozent und bei Investitionsgütern 6,5 (6,0) Prozent.
Die Preisentwicklung auf Produzentenebene deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck auf Verbraucherebene vorerst sehr hoch bleiben wird. Die Verbraucherpreise stiegen im April mit einer Jahresrate von 7,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine mittelfristige Rate von 2 Prozent an. Sie gerät zunehmend unter Druck, ihre Zinsen zu erhöhen. An den Finanzmärkten sind für 2022 zwei Zinsschritte von 25 Basispunkten eingepreist. Die nächste EZB-Ratssitzung findet im Juni statt.
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May 03, 2022 05:00 ET (09:00 GMT)
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