DJ IfW: Weltweiter Handel legt deutlich zu
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Welthandel zeigt sich im Oktober nach schwachen Vormonaten deutlich aufwärtsgerichtet. Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im Oktober im Vergleich zum Vormonat preis- und saisonbereinigt einen deutlichen Anstieg von 2 Prozent aus, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) bekanntgab. Einen ähnlich starken Zuwachs habe es zuletzt im März gegeben. Getragen werde der Aufschwung insbesondere auch von den Mitgliedsländern der Europäischen Union, wo die Wirtschaftsleistung zuletzt leicht geschrumpft war. Die starken Handelszahlen seien daher ein positives Zeichen für das vierte Quartal.
Der Welthandel werde insbesondere auch vom Handel der EU gestützt, wo sowohl Exporte mit 2,5 Prozent als auch Importe mit 2,4 Prozent mit einem klaren Plus versehen seien. Für Deutschland liegen die Oktoberwerte laut IfW für die Exporte mit plus 1,8 Prozent ebenfalls im grünen Bereich, für die Importe zeigen sie mit minus 0,2 Prozent seitwärts. Jüngste Zahlen der offiziellen Handelsstatistik hätten noch für September eine Abnahme der deutschen Exporte dokumentiert.
"Die Zahlen für den weltweiten Handel sind stark wie lange nicht mehr, nur im März dieses Jahres wurde ein vergleichbarer Zuwachs erreicht", sagte Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator. "Durchaus überraschend, dass die guten Zahlen ausgerechnet vom EU-Handel getragen werden, wo die Wirtschaftsleistung zuletzt geschrumpft ist. Ihre fünf größten Volkswirtschaften - Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande - könnten den Indikatorwerten zufolge ihre Exporte im Oktober gesteigert haben, was ein sehr positives Zeichen zu Beginn des vierten Quartals ist."
In den USA dürften die Exporte mit plus 0,2 Prozent nach den Zahlen des Kiel Trade Indicator auf Vormonatsniveau liegen und die Importe um 2,1 Prozent ansteigen. Chinas Handel folge offenbar dem konjunkturellen Abwärtssog rund um den Globus, die Indikatorwerte zeigten einen Rückgang für Exporte um 1,4 Prozent und Importe um 1,2 Prozent an. "Zwar hatten sich Chinas Exporte im August und September leicht positiv entwickelt. Der Oktober zeigt aber, dass sich eine Rückkehr zu vergangenen Expansionsphasen schwierig gestaltet", so Stamer.
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