MOSKAU (dpa-AFX) - Russland hat der Ukraine eine neue Bedingung für einen Frieden gestellt: die Verschrottung sämtlicher westlicher Waffen. "Es versteht sich, dass all diese Überreste (westlicher Waffen) vernichtet werden müssen", sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko in einem Interview mit dem Onlineportal "Iswestija". Das solle unter internationaler Überwachung erfolgen. "Alle internationalen Algorithmen sind bekannt", fügte Gruschko hinzu.
Russland hat für die Beendigung seiner Angriffshandlungen eine Reihe von Forderungen gestellt. So beansprucht Moskau große Teile des Nachbarlandes für sich und verlangt zudem von der Ukraine einen Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Diesen beiden Bedingungen hat die neue US-Administration unter Präsident Donald Trump, die sich als Vermittler sieht, zumindest teilweise schon zugestimmt und entsprechenden Druck auf Kiew ausgeübt.
Russland erhöht seine Forderungen
Die gleichzeitig von Moskau erhobenen Forderungen nach einer Verkleinerung der Streitkräfte und Waffenbeschränkungen hat die ukrainische Regierung aus Sicherheitsbedenken bisher kategorisch zurückgewiesen. Die nun erhobene Forderung nach einer Vernichtung schon erhaltener Waffen ist neu.
Seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 haben nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft vor allem westliche Staaten das angegriffene Land mit Rüstungsgütern in Höhe von rund 140 Milliarden Euro unterstützt.
Im Mai hatten die Ukraine und Russland erstmals seit 2022 wieder direkte Verhandlungen über ein Kriegsende im türkischen Istanbul geführt. Die Positionen beider Seiten sind jedoch noch weit voneinander entfernt./ast/DP/jha