DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Handelskommissar sucht Kontakt zu US-Kollegen
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will erneut mit seinen US-Kollegen sprechen, nachdem Präsident Donald Trump am Wochenende gedroht hatte, Zölle in Höhe von 30 Prozent auf Waren aus der EU zu erheben. "Ich beabsichtige, im Laufe des heutigen Tages erneut mit meinen US-Kollegen zu sprechen, da ich mir nicht vorstellen kann, ohne echte Bemühungen aufzugeben", sagte Sefcovic am Montag.
VDMA: Trump verlängert toxische Unsicherheit für Unternehmen
VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann hat die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zöllen von 30 Prozent auf EU-Importe kritisiert. "Die erneute Verschiebung verlängert die toxische Unsicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks. Das bremst Investitionen und schwächt das Wirtschaftswachstum sowohl in den USA als auch in Europa", erklärte Brodtmann. Mit der Einführung von 30 Prozent Strafzöllen zum 1. August konterkariere die US-Regierung ihre eigenen industriepolitischen Ziele.
US-Inflationsängste könnten EU in Handelsgesprächen stärken
Die Furcht der USA vor einem wirtschaftlichen Schaden durch Handelszölle könnte der Europäischen Union helfen, hohe Einfuhrzölle zu vermeiden, schreibt Thomas Hempell, Leiter der Makro-Research-Abteilung von Generali Investments, in einem Kommentar. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende angekündigt, ab 1. August einen Zoll von 30 Prozent auf Waren aus der EU zu erheben, sodass beiden Seiten nur noch wenige Wochen bleiben, um eine Einigung auszuhandeln.
EU hat trotz Trumps neuer Zolldrohung noch Zeit für Deal
"Drei Wochen sind eine sehr lange Zeit", schreiben die ING-Ökonomen Carsten Brzeski und Inga Fechner, während sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union darauf vorbereiten, auf die Drohung von US-Präsident Donald Trump zu reagieren, europäische Importe mit einem Zoll von 30 Prozent zu belegen. Die Zölle würden am 1. August in Kraft treten, erklärte Trump in einem Schreiben an EU-Chefin Ursula von der Leyen am Wochenende.
Trumps neueste Zolldrohung als Verhandlungstaktik
Die neuen Drohungen von US-Präsident Donald Trump seien teilweise Verhandlungstaktik und ein Versuch, Entschlossenheit zu zeigen, nachdem er erneut Fristen verschoben habe, schreibt Thomas Hempell von Generali Investments in einem Kommentar. Für zumindest einige Länder könnten im August tatsächlich höhere Zölle in Kraft treten. Schwellenländer mit Handelsüberschüssen seien besonders gefährdet, meint der Leiter für Makro- und Marktforschung. "Große Volkswirtschaften wie die EU könnten jedoch noch rechtzeitig eine Einigung erzielen, auch unterstützt durch die Sorgen der USA vor einem harten stagflationären Fallout", meint er.
Trumps Steuergesetz versüßt Sekundärgeschäfte mit Risikokapital
Die von US-Präsident Donald Trump unterzeichnete "Big Beautiful Bill" enthält einen neuen Anreiz für Aktionäre von mit Risikokapital finanzierten Start-ups, ihre Anteile auf dem sogenannten Sekundärmarkt zu verkaufen. Investoren erwarten nicht, dass die Änderung einen Ansturm von Verkäufern auslöst, aber sie sagen, dass ein früherer Ausstieg nun etwas einfacher ist. Das neue Steuer- und Ausgabengesetz erweitert die Steuerbefreiung für qualifizierte Kleinunternehmensaktien, damit Investoren in Start-ups mehr ihrer Anteile frühzeitig verkaufen können, ohne Kapitalertragssteuern zu zahlen.
Chinas Exportstärke sieht fragil aus
Chinas Exporte haben sich bisher als recht widerstandsfähig erwiesen. Doch da die Zölle wahrscheinlich hoch bleiben werden und chinesische Hersteller beim Versuch, durch Preissenkungen im Ausland zu expandieren, auf größere Beschränkungen stoßen, dürfte diese Widerstandsfähigkeit nachlassen, meint Capital Economics. Der Haupttreiber für die Erholung im Juni war die verbesserte US-Nachfrage nach dem Waffenstillstand im Handelstreit zwischen den USA und China, der einige Zollerhöhungen rückgängig machte.
DJG/DJN/apo
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July 14, 2025 07:30 ET (11:30 GMT)
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