DJ IAB: Deutscher Arbeitsmarkt kühlt sich im 1Q deutlich ab
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im ersten Quartal deutlich abgekühlt. Das IAB macht diese Einschätzung vor allem am Verhältnis der Zahl offener Stellen zur Zahl der Arbeitslosen fest. Wie das IAB mitteilte, gab es bundesweit 1,18 Millionen offene Stellen, 16 Prozent weniger als im Vorquartal und 25 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
"Der starke Rückgang an offenen Stellen verringert das Risiko von Personalengpässen am Arbeitsmarkt", berichtet IAB-Forscher Alexander Kubis. In Westdeutschland waren im ersten Quartal demnach rund 970.700 offene Stellen zu besetzen, in Ostdeutschland rund 206.300. Bundesweit kamen auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen durchschnittlich 251 arbeitslos gemeldete Personen und damit 74 Arbeitslose mehr als noch im Vorjahresquartal.
"Die Arbeitslosen-Stellen-Relation, ein Maß für mögliche Personalengpässe am Arbeitsmarkt, ist in den vergangenen Quartalen insbesondere in Ostdeutschland wieder gestiegen", so Kubis. In Ostdeutschland kamen im ersten Quartal 2025 im Schnitt 330 und in Westdeutschland 234 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. Der Anstieg ist nach IAB-Angaben eine Folge der saisonbereinigt weiter gestiegenen Arbeitslosigkeit sowie der stark gesunkenen Zahl an offenen Stellen.
78 Prozent beziehungsweise 920.500 offene Stellen waren im ersten Quartal sofort zu besetzen, das heißt sie waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt. Die Vakanzrate, die das Verhältnis dieser sofort zu besetzenden offenen Stellen zur gesamten betrieblichen Nachfrage nach Personal abbildet, lag bei 2,6 Prozent. Im Vorquartal hatte der Wert bei 3,2 Prozent gelegen und im Vorjahresquartal bei 3,4 Prozent. "Die Vakanzrate hat sich spürbar nach unten bewegt. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt zum Beginn des Jahres 2025 deutlich abgekühlt", erklärt Kubis.
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June 05, 2025 04:06 ET (08:06 GMT)
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