DJ EZB: Geldpolitische Analysten sahen Zinstief bei 1,75 Prozent
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten geldpolitischen Analysten haben vor der jüngsten EZB-Ratssitzung mit einer Senkung des Einlagenzinses auf 1,75 Prozent im September gerechnet. Wie aus den jetzt von der EZB veröffentlichten Umfrageergebnissen hervor geht, rechneten sie für die Juli-Sitzung mit einer Zinssenkungspause, auf die im September ein weiterer, letzter Zinsschritt von 25 Basispunkten auf 1,75 Prozent folgen soll.
Auf diesem Niveau wird der Einlagensatz der Median-Prognose zufolge bis zum vierten Quartal 2026 bleiben, im ersten Quartal 2027 auf 2,00 Prozent steigen und im ersten Quartal 2028 auf 2,25 Prozent. Langfristig sehen diese Analysten den Leitzins bei 2,00 Prozent.
Die EZB hatte ihren Leitzins kürzlich um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent gesenkt und angedeutet, dass er dort zunächst bleiben könnte.
Die Inflationsrate sahen die Analysten im zweiten Quartal bei 2,1 Prozent und im dritten sowie vierten Quartal bei 2,0 Prozent. Für 2026 wurden Inflationsraten von 1,8 und 1,9 Prozent erwartet. Die EZB selbst hatte im Zuge der jüngsten Zinssenkung eine Prognose von nur 1,6 Prozent für 2026 veröffentlicht.
Die geldpolitischen Analysten rechneten außerdem damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums im ersten, zweiten und dritten Quartal um 0,1, 0,1 und 0,2 Prozent wachsen wird. Im ersten Quartal war das BIP - vor allem wegen eines außerordentlich hohen Wachstums in Irland - um 0,6 Prozent gestiegen.
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June 10, 2025 04:30 ET (08:30 GMT)
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