DJ XETRA-SCHLUSS/Sehr schwache SAP-Aktie drückt DAX - Adidas mit Kurseinbruch
DOW JONES--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 24.124 Punkte, wozu insbesondere das Indexschwergewicht SAP mit einem Minus von 4,2 Prozent beitrug. Die Anleger hielten sich vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend und vor dem Gipfeltreffen in Südkorea zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping insgesamt weiter zurück. Letzteres könnte dann am Donnerstag stärker bewegen, insbesondere nach den starken Aufschlägen im Vorfeld in der Erwartung eines Handelsabkommens.
Für Druck auf die SAP-Aktie sorgten laut Marktteilnehmern Spekulationen, dass der Softwareriese Geld in die Hand nehmen könnte, um den US-Bilanzsoftware-Anbieter Blackline zu übernehmen, mit dem SAP bereits eng zusammenarbeitet. Analysten hatten das Thema aufgegriffen, nachdem am Vortag die Nachrichtenagentur Reuters bereits über ein angebliches Gebot von SAP für Blackline über 4,5 Milliarden Dollar berichtet hatte. Dieses soll SAP im Juni abgegeben haben, es sei von Blackline allerdings zurückgewiesen worden. SAP erwäge nun ein neues Gebot.
Mit Blick auf die auf Hochtouren laufende Berichtssaison standen Adidas im Fokus, weil die Aktie um 10,4 Prozent einbrach. Der Sportartikelhersteller hatte zwar lediglich endgültige Geschäftszahlen vorgelegt, die hatten es im Detail aber offenbar in sich. Sie zeigten, dass Adidas in Europa die Umsätze zwar mit 9 Prozent stärker als erwartet steigern konnte, er lautete auf 7 Prozent. In Nordamerika verfehlte das Umsatzplus mit 1 Prozent die Markterwartung von 7,5 Prozent aber deutlich. Im Sog von Adidas fielen Puma um 3,0 Prozent.
Deutsche Bank waren DAX-Tagessieger mit einem Plus von fast 5 Prozent. Die Bank erzielte einen Rekordgewinn und übertraf die Erwartungen der Analysten. Bei der Eigenkapitalrendite liegt sie auf dem Kurs für das Gesamtjahr. Gut kamen auch die Zahlen der Tochter DWS an, deren Kurs um 4,6 Prozent stieg. Hier wurde auf den Vorsteuergewinn im dritten Quartal verwiesen, der dank erneuter Kostenkontrolle deutlich oberhalb der Markterwartung ausgefallen sei.
Mercedes-Benz übertraf im dritten Quartal die Erwartungen, wenngleich der Autohersteller belastet von schwachen Autoverkäufen in China und US-Importzöllen bei leicht rückläufigen Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnete. Zugleich übertraf die bereinigte operative Rendite im Kerngeschäft mit Premiumautos die Schätzungen von Analysten. Die Jahresprognose bekräftigte der DAX-Konzern für das Kerngeschäft mit Premiumautos (Cars) und für Vans. Mercedes-Benz verteuerten sich um 4,4 Prozent. BMW gewannen im Sog 1,1 Prozent.
BASF stiegen nach dem Quartalsbericht um 1,7 Prozent. Positiv werteten die Analysten von Citi, dass der Aktienrückkauf in Höhe von 1,5 Milliarden Euro früher kommt und umfangreicher ausfällt, als die meisten Börsianer erwartet haben dürften. Die Analysten sprachen von einem Zeichen des Vertrauens, sowohl in die eigene Ertragskraft wie auch das Bilanzpotenzial.
Mit einem Aufschlag von 2,8 Prozent waren Siemens Energy einer der Tagesgewinner im DAX. Die Aktie dürfte von der nicht enden wollenden KI-Rally profitiert haben. Weil der massive Energiebedarf von Rechenzentren die Nachfrage nach Energie-Infrastruktur wie Turbinen und Stromnetzen stark antreibt, geraten mit dem KI-Hype immer wieder auch Unternehmen wie Siemens Energy in den Fokus. Am Berichtstag hatte Nvidia als erstes börsennotiertes Unternehmen in der Geschichte im Zuge einer fortgesetzten Kursrally eine Marktkapitalisierung von 5 Billionen Dollar erreicht.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 24.124,21 -0,6% +21,9% DAX-Future 24.235,00 -0,4% +19,2% XDAX 24.150,03 -0,4% +22,3% MDAX 29.940,39 -1,0% +18,2% TecDAX 3.672,18 -1,2% +8,8% SDAX 16.871,15 -0,9% +24,2% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 129,56 0 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Aktien Umsatz Vortag Aktien Vortag DAX 20 20 0 3.890,8 63,3 2.765,6 41,8 MDAX 11 37 2 279,5 25,8 759,9 31,6 TecDAX 9 19 2 436,7 20,8 913,8 22,3 SDAX 14 55 1 82,6 8,1 185,3 9,9 Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück
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